Wir berichten in diesem Beitrag darüber, wie Lebensmittelmotten in der Küche erkannt werden können, wie man ihnen vorbeugen kann und welche Mittel gegen sie helfen. Eine schreckliche Vorstellung für viele Menschen: Sie sitzen gerade beim Frühstücken und entdecken im Müsli ein weißes Gespinst oder gar eine Larve, der Appetit wäre wahrscheinlich sofort weg.
Man muss allerdings wissen, dass das Auftauchen von Lebensmittelmotten rein gar nichts damit zu tun hat, dass es in dem Haushalt unsauber ist. Sie werden einfach durch Einkäufe mit in die Wohnung gebracht, fast jeder hatte damit schon einmal zu kämpfen. Befindet sich eine einzige trächtige Motte in einer Verpackung, kann man davon ausgehen, dass diese eine richtige Plage in den eigenen vier Wänden auslösen wird.
Damit Sie die Motten so schnell wie möglich wieder ausrotten können, haben wir einen Plan mit vier wichtigen Punkten ausgearbeitet. Wenn Sie sich daran halten, sollte Sie im Kampf gegen die Lebensmittelmotten als Sieger hervorgehen.
Gegen Lebensmittelmotten hilft die folgende Strategie
Die folgenden Maßnahmen gehören zur perfekten Strategie gegen die Lebensmittelmotten:
- Erkennen der Lebensmittelmotten
- Erste Schritte gegen die Tierchen unternehmen
- Bekämpfung der Lebensmittelmotten
- Vorbeugung gegen einen weiteren Befall
Es geht also zunächst darum festzustellen, ob man es auch wirklich mit Lebensmittelmotten in der Küche zu tun hat. Theoretisch könnten es auch andere Schädlinge oder Maden sein. Sobald es keinen Zweifel daran gibt, sollten ein paar essenzielle Schritte erfolgen, bevor es mit der eigentlichen Bekämpfung richtig losgeht. Erst nachdem diese Schritte unternommen wurden, kann man mit einem guten Mittel die Lebensmittelmotten effektiv bekämpfen. Um zu vermeiden, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder in der Wohnung breit machen, sollten dann ein paar Dinge zur Vorbeugung beachtet werden.
Vier wichtige Punkte im Kampf gegen Lebensmittelmotten
Erkennen der Lebensmittelmotten
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Lebensmittelmotten, am weitesten sind Dörrobstmotten, Mehlzünsler und Mehlmotten verbreitet. Es sind jedoch keine detaillierten Beschreibungen dieser Arten notwendig, um Motten tatsächlich identifizieren zu können. Ein Befall mit Lebensmittelmotten lässt sich sehr leicht feststellen, denn einige charakteristische Merkmale weisen eindeutig darauf hin. An den Türen der Schränke und an den Wänden sehen die Tierchen wie dunkle, senkrechte Striche aus, da sie ihre Flügel zusammengefaltet haben.
Öffnet man eine Schublade oder einen Schrank, so krabbeln die Motten häufig darin umher oder bewegen sich auch mit kleinen Sprüngen fort. Betrachtet man die Vorräte etwas genauer, so kann man in den Behältnissen feine, weiße Gespinste entdecken, manchmal kommt es auch zu Verklebungen der Lebensmittel. Nimmt man ein Vergrößerungsglas zur Hand, so kann man eventuell auch die Eier der Motten sehen. Da sie nicht mal einen halben Millimeter groß sind, braucht man dazu wirklich eine Lupe.
Lebensmittelmotten finden sich überwiegend in den nachfolgend aufgeführten Vorräten:
- in Getreide und Mehl wie zum Beispiel Dinkel, Hafer, Weizen- oder Roggenmehl
- in Produkten aus Getreide wie zum Beispiel Cornflakes, Nudeln oder Müsli
- in Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen oder Erbsen
- in Nüssen wie Haselnüssen, Mandeln oder Walnüssen
- in allen Arten von Reis
- in verschiedenen Gewürzen wie Thymian, Rosmarin oder Nelken
- in Schokolade, Gebäck, Salzstangen oder Chips
- in Soßenbindern und Speisestärken
- in Tierfuttermitteln
- in Trockenblumen und Kränzen
Es ist wichtig zu wissen, dass selbst kleinste Ritzen ausreichen, um den Larven der Motten Einlass zu gewähren. Ferner können sich die Tierchen aber auch problemlos durch Pappe, Papier, und sogar Plastik hindurchfressen, sodass im Grunde keine Vorräte von den Lebensmittelmotten sicher sind.
Experten raten dazu, die komplette Wohnung nach Lebensmittelmotten abzusuchen, denn Lebensmittel werden nur selten an einer einzigen Stelle gelagert. Tierfutter wird oftmals in einem Vorratsschrank oder auch in der Garage oder dem Keller aufbewahrt, Süßigkeiten findet man nicht selten auch in Schränken im Wohnzimmer.
Erste Schritte gegen die Tierchen unternehmen
Sobald man sich absolut sicher ist, dass es in der Küche wirklich einen Befall mit Lebensmittelmotten gibt, sollte vor der richtigen Bekämpfung der Motten erst noch eine penible Grundreinigung erfolgen. Die folgende Liste hilft dabei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen:
- Zunächst kommt der Staubsauger zum Einsatz, mit diesem saugt man an allen Ritzen der Schränke entlang, damit Eier, Larven und Motten in großer Anzahl entfernt werden. Der Staubsaugerbeutel wird anschließend im Freien in der Mülltonne entsorgt, sodass in den Wohnräumen keine Tiere ausbüxen können.
- In den Schränken wird jetzt jeder Behälter mit Vorräten sorgfältig inspiziert, man sucht nach Gespinsten, Eiern, Motten und möglichen Verunreinigungen. Wird irgendetwas davon festgestellt, wandert der Vorrat direkt in den Müll, aber nicht in den innerhalb der Wohnung, bitte draußen entsorgen.
- Die nicht verunreinigten Vorräte werden anschließend luftdicht verpackt, dazu verwendet man am besten Behälter aus Metall, Keramik oder Glas. Soll es unbedingt Kunststoff sein, so muss das Material sehr dick sein, denn durch dünne Wände können sich die Larven sich durchfressen. Die so verpackten Vorräte kommen dann an einen Platz, der vor Motten geschützt werden kann, wie dies geschieht erfahren Sie später in diesem Beitrag.
- Alle Schränke werden im nächsten Schritt gründlich mit Essigwasser ausgewischt. Ein herkömmlicher Essig wird dazu im Verhältnis 1:2 mit Wasser gemischt, im Fall von Essigessenz beträgt das Mischungsverhältnis 1:10.
- Ein Föhn wird jetzt auf höchste Stufe gestellt, damit bläst man alle Ritzen der Schränke und Schubladen aus, auch die Bohrlöcher nicht vergessen. Durch die Hitze werden sowohl die Eier als auch die Larven vernichtet. Aber bitte vorsichtig sein, damit es nicht zu Schäden am Schrank kommt.
Werden diese fünf Schritte genau befolgt, hat man schon eine gute Basis geschaffen, um die Motten schnellstmöglich loszuwerden. Um die Lebensmittelmotten jedoch auf lange Sicht auszurotten, reichen diese Schritte bei Weitem nicht aus. Überlebt nur ein einzelnes trächtiges Exemplar, oder werden einige Eier nicht beseitigt, wird ein erneuter Befall nicht lange auf sich warten lassen. Aus diesem Grund müssen die folgenden Punkte dringend beachtet werden, selbst dann, wenn man in der Wohnung keine Motten mehr sehen kann.
Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten einsetzen
Die ersten Schritte sind getan, jetzt kommt die eigentliche Bekämpfung der Motten an die Reihe. Es geht also darum, komplett alle Eier und Larven zu vernichten. Da in der Küche zahlreiche Lebensmittel gelagert werden, sollte auch eine chemische Keule in diesem Raum lieber verzichtet werden. Das gilt vor allem dann, wenn im Haushalt auch Kinder, kranke Menschen oder Haustiere leben. Schlupfwespen zählen zu den natürlichen Feinden der Lebensmittelmotte, sie sind also dazu prädestiniert, die Tierchen zu bekämpfen.
Viele werden jetzt Angst haben, dass sie statt der Motten dann die Schlupfwespen als Plage in der Wohnung haben. Dem ist jedoch nicht so, denn aufgrund ihrer geringen Größe kann man sie mit bloßem Auge gar nicht sehen. Außerdem können die Wespen nicht fliegen, dort, wo man sie frei lässt, bleiben sie also auch. Sind irgendwann keine Motten mehr vorhanden, so gehen die Schlupfwespen ein und zerfallen zu Staub, diesen kann man dann bei der nächsten Reinigung der Schränke einfach entfernen.
Wir können Ihnen diese Schlupfwespen für einen normalen Befall empfehlen:
Schlupfwespen bei einem besonders großen Befall:
Der Lebenszyklus der Lebensmittelmotten wird durch Schlupfwespen gestört
Auf Kärtchen kleben die Eier der Schlupfwespe, nach einigen Tagen schlüpfen daraus die Insekten. Es kommt immer darauf an, wo man die Kärtchen bestellt, die Anzahl der Eier kann zwischen 1.000 und 3.000 variieren. Nachdem die Kärtchen geliefert wurden, verteilt man sie an diversen Stellen in der Küche, zum Beispiel in den Schränken, Schubladen, Regalen und dem Brotkasten. Für einen Schrank braucht man ein Minimum von 1.000 Wespen, das bedeutet ein Kärtchen für jeden Schrank. Die Schlupfwespen haben einen Aktionsradius von gerade einmal einem halben Meter, das ist bei der Platzierung der Kärtchen zu berücksichtigen. Hat man eine Karte mit 3.000 Schlupfwespen, kann man diese auch halbieren, um Geld zu sparen.
Nach dem Schlüpfen sind die Wespen hungrig und suchen sofort nach den Eiern der Lebensmittelmotten. Dank ihrer geringen Größe krabbeln sie auch hinter die Schränke und in die kleinsten Ritzen. Mit ihrem Stachel bohren die Wespen Löcher in die Eier der Motten, sodass sie darin ihre eigenen ablegen können. Motten können daraus keine mehr hervorgehen, dafür gibt es aber neue Schlupfwespen, die dann wiederum auf die Suche nach Motteneiern gehen.
Vorbeugung gegen einen erneuten Befall
Damit sich Motten gar nicht erst wieder in der Küche niederlassen, kann man ein paar ganz simple Maßnahmen ergreifen. Nach dem Einkauf sollten Lebensmittel immer umgehend untersucht werden, dann kommen sie am besten in eine gut schließende Vorratsdose aus Glas, Keramik oder sehr dickem Kunststoff. Alle schüttbaren Lebensmittel, wie zum Beispiel Nudeln, Reis, Müsli oder Mehl sollen auf diese Weise behandelt werden. Auch Tierfutter sollte man nach dem Kauf immer gleich umfüllen, der Behälter muss komplett dicht verschließbar sein und wird dann nicht neben anderen Lebensmitteln gelagert. Trockenblumen und Kränze werden in regelmäßigen Abständen gereinigt, werden Gespinste entdeckt, sollte man am besten gleich über eine Entsorgung nachdenken. Um herauszufinden, ob sich Lebensmittelmotten in der Wohnung aufhalten, empfehlen wir das Aufstellen einer Pheromonfalle von Zeit zu Zeit. Man bekommt diese speziellen Fallen für wenig Geld zu kaufen, und hat dann die Möglichkeit, einen Befall frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schritte einzuleiten.