Schädlinge und Ungeziefer sind nicht nur ein Problem bei Haustieren, sondern betreffen auch Zirkustiere. Bei einem schweren Befall in einem Zirkus ist das Risiko hier sogar größer als bei anderen Tierarten, da sich Flöhe, Milben und Co enorm schnell verbreiten können. Innerhalb kürzester Zeit sind nicht nur einzelne Tiere befallen, sondern gleich der ganze Zirkus. Der Plage dann noch Herr zu werden, erfordert viel Geduld und Mühe. Zudem können die betroffenen Zirkustiere nicht aktiv an der Vorstellung teilnehmen – finanzielle Einbußen sowie ein geschädigter Ruf sind die Folgen.
Flöhe vermehren sich schnell
Das kleine, springende Ungeziefer überträgt sich nicht nur von Tier zu Tier, sondern kann auch auf den Menschen übergehen. Um einen Flohbefall einzudämmen, müssen alle betroffenen Tiere sowie Personen gründlich untersucht und die Flöhe entfernt werden. Im Zirkus ist ein Flohbefall besonders schwerwiegend, da auch Schlafplätze, Käfige und sämtliche Utensilien behandelt werden müssen. Werden die Eier der Flöhe nicht entfernt, so beginnt der Befall von Neuem. Daher ist es wichtig, effektiv vorzubeugen, damit die Flöhe sich gar nicht erst einnisten.
Milben – starkes Kratzen als erstes Indiz
Wenn sich eines oder mehrere Zirkustiere vermehrt kratzen, so kann ein Milbenbefall die Ursache sein. Die Lebensqualität der Tiere wird durch den starken Juckreiz und die offenliegenden Hautstellen erheblich vermindert. Bei einem starken Befall ist das Trainieren oder eine Teilnahme an einer Show kaum möglich. Auch bei einem Milbenbefall ist es notwendig, nicht nur die betroffenen Tiere zu behandeln, sondern auch alle Schlafplätze und Gegenstände, mit welchen sie in Berührung gekommen sind. In einem Zirkus ist dieses Vorgehen nur schwer möglich. Deshalb ist auch in diesem Fall das Vorbeugen wesentlich sinnvoller als das Behandeln im Nachhinein.
Zecken: aggressive Blutsauger
Vor Zecken haben nicht nur Hunde- sowie Katzenhalter größten Respekt, sondern auch die Tierhalter im Zirkus. So gut wie jede Tierart kann von den aggressiven Blutsaugern attackiert werden. Hat sich die Zecke mit ihren zangenartigen Zähnen erst einmal in das Gewebe eines Tieres verbissen, so sollte sie schnellstens entfernt werden. Falls nicht der ganze Körper, sondern nur der Kopf des Schädlings entfernt wird, so sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Es kann passieren, dass eine nicht korrekt entfernte Zecke zu Infektionen führt, welche im schlimmsten Falle tödlich enden können. Dem Angriff durch Zecken kann mit einfachen Mitteln effektiv vorgebeugt werden.
Läuse – nicht nur für Tiere ansteckend
Auch bei den Läusen handelt es sich um winzig kleine Insekten, welche bei allen Säugetieren – auch dem Menschen – vorkommen können. Generell wird zwischen den sogenannten Blutläusen und einer zweiten Variante namens Haarlaus unterschieden. Symptome für einen Befall durch Läuse sind wiederholtes Kratzen, ein muffiger Geruch des Fells sowie der Haut und sichtbare Läsionen der Hautoberfläche. Durch das ständige Kratzen werden die Tiere im Zirkus nicht nur irritiert, sondern können sich auch ernste Infektionen zuziehen. Da die Hautstellen ständig gekratzt werden, fangen diese an zu bluten. Gerade in einem Zirkus ist es schwierig, die entstandenen Wunden vor äußeren Einflüssen abzuschirmen. Aus diesem Grund können Schmutz und Erreger in die Wunde gelangen und schlimme Krankheiten auslösen. Zudem ist es schwierig, einen Befall durch Flöhe langfristig in den Griff zu bekommen. Die Übertragung dieser Plagegeister findet nämlich nicht nur zwischen den Tieren statt, sondern geht auch auf Menschen über.
Haarlinge können zur Qual werden
Auch der Befall durch Haarlinge kann die Zirkustiere so stark beeinträchtigen, dass diese sich ständig kratzen müssen und in der Folge nicht mehr in Shows eingesetzt werden können. Haarlinge, also Kiefernläuse, können sich bei typischen Zirkustieren, wie z.B. dem Pferd, Zebra oder Kamel, aber auch bei Wildtieren, wie dem Wisent (siehe https://wisentinsel.de), festsetzen.
Je schneller die Haarlinge erkannt und behandelt werden, desto eher besteht Aussicht auf Heilung. Doch gerade im Umfeld des Zirkus ist es schwierig, die Biester loszuwerden.
Die Haarlinge saugen – anders als viele andere Schädlinge – kein Blut, sondern nisten sich lediglich im Fell der Tiere ein. Sie sind mit bloßem Auge relativ gut erkennbar, was die Behandlung zumindest ein wenig vereinfacht. Die Kiefernläuse legen außerdem sogenannte Nissen ins Fell der betroffenen Tiere, welche an Haut und Haar kleben bleiben. Die Insekten ernähren sich hauptsächlich von Hautschuppen und Wundsekret. Wenn sich ein Zirkustier ständig leckt, kratzt oder sogar mit den Zähnen an einzelnen Stellen seines Körpers herumnagt, dann kann es sich um einen Befall durch Haarlinge handeln. Bei näherer Betrachtung können die Halter Schorf und kleine Hautverletzungen erkennen. Vor allem bei Tieren, welche nicht als besonders handzahm gelten, ist die genau Untersuchung allerdings schwierig. Raubkatzen werden sich zum Beispiel nur sehr ungern ohne Sedierung untersuchen lassen – zumal sie ohnehin schon von einem dauernden Juckreiz geplagt werden.
Fazit
Alle oben genannten Schädlinge sollten so früh wie möglich erkannt und bekämpft werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Zudem sollte über effektive Mittel zur Vorbeugung nachgedacht werden, um den Befall von vornherein zu vermeiden.