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Magnolie – eine Blume mit Geschichte 

Magnolie vor blauem Himmel
Foto: marinausmanskaya via Twenty20

Magnolien sind eine der beliebtesten Pflanzen der Deutschen und haben eine lange traditionsreiche Geschichte auf der ganzen Welt.  Sie sind eine eigene Pflanzengattung und gehören in die Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae), welche über 200 Arten beinhaltet. Heutzutage stammen Magnoliengewächse aus Ostasien und Amerika, Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass sie auch einmal in Mitteleuropa beheimatet war und durch die Eiszeit ausstarb. 

Erst im 18. Jahrhundert entdeckte der französische Botaniker Charles Pulmier sie auf Martinique wieder (eine kleine Insel, die zu den Antillen gehört). Der Name der Pflanze war dort Talauma , Plumier benannte diese jedoch nach seinem Kollegen Pierre Magnol um. Anders als zur heutigen Zeit war die Magnolie im 18. Jahrhundert ein Statussymbol für Adlige und Reiche und galt somit als kleine Kostbarkeit in europäischen botanischen Gärten.

Kultivierung in Fernost

Die Magnoliengewächse kommen in vielen verschiedenen Ländern vor, unter anderem ursprünglich auch aus China, dort heißt sie Mulan. Dieser Name ist den meisten Europäern eher geläufig als der Name einer bekannten Disneyprinzessin. Dort kultiviert man die Pflanze schon seit fast 2000 Jahren. Vor allem buddhistische Mönche züchteten diese Pflanzen für ihre Tempelgärten und das bereits im siebten Jahrhundert.

In vielen fernöstlichen Ländern steht sie für Vertrauen, Reinheit und Hoffnung und ist somit auch im Buddhismus vertreten, ebenso wie die Lotusblume. Sie ist zusätzlich die Nationalblume Nordkoreas und die „state flower“ in Mississippi und Louisiana.

Das Aussehen der Magnolie und ihre Bedeutung

Magnolien erblühen in einem großen Spektrum an Farben, welche von Weiß, Rosa, Pfirsich, Malvenfarben und sogar in Rot übergehen. Der Farbe entsprechend ändert sich auch die damit einhergehende Bedeutung. Heutzutage haben Magnolien große längliche Blüten mit Farbverläufen, man geht jedoch davon aus, dass es nicht immer so war. So hat sich eine Projektgruppe an Wissenschaftlern zusammen geschlossen, um die Urform der Blüte nachzubilden. Grundsätzlich steht die Blüte der Magnolie für Schönheit und Weiblichkeit und Yin im Chinesischen. Ebenso ist sie ein Zeichen für Langlebigkeit, Ewigkeit und Ausdauer.

  • Weiße Magnolien stehen für Reinheit, Perfektion, Vertrauen und Hoffnung.
  • Rosa Magnolien hingegen sind Symbole für Jugend, Unschuld und Freude.
  • Grüne Magnolien werden gern verschenkt, da sie für Freude, Gesundheit und Glück stehen.
  • Lila Magnolien gelten als Wunscherfüllung ebenfalls für Glück und Gesundheit und sind somit ebenso gute Geschenke, besonders für frisch verheiratete.

Magnolien in der Küche

Auch wenn Magnolien als leicht giftig gelten, sind sie dies nur für Kleintiere wie Hasen, Katzen oder kleine Hunde. Für einen erwachsenen Menschen ist diese Dosis unerheblich. So wird die Magnolie nicht nur für Düfte oder Cremes verwendet, sondern auch für Weine und Liköre. Des Weiteren gibt es einige Gerichte, die Magnolien Blüten enthalten. Der Blütengeschmack ist leicht bitterlich, mit einer leicht rosigen Note und wird in Knospenform in Teig eingebacken oder als Würzung von Tee und Reis genutzt.

 Magnolien selbst halten

Das Besondere an der Magnolie ist ihre Anpassungsfähigkeit, welche sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, so ist eine ihrer charakteristischsten Eigenschaften ihre Winterhärte mit bis zu Minus 25 Grad. Damit ist sie mehr als geeignet, um im Garten gehalten zu werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass sie als Baum eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen kann. Wenn der heimische Garten den Platz dafür hergibt, ist sie eine wunderschöne Ergänzung. Und auch ansonsten gibt es bei dieser Pflanze wenig zu beachten, da sie extrem resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist und keinen Dünger benötigt. Auch das Zurückschneiden ist nicht nötig, um den Baum gut wachsen zu lassen.

Was jedoch zu beachten ist, ist der Standort. Magnolien mögen den Halbschatten und einen pH-Wert im Boden von 5,5 bis 6,8, damit also einen eher sauren Boden.

Wer sein Magnoliengewächs jedoch trotzdem bestmöglich unterstützen möchte, sollte diese klassischen Pflegetipps beachten. Tote Äste sollten abgeschnitten und das Magnoliengewächs reichlich gegossen werden. Die Gewächse verschlingen ungefähr 20 Liter Wasser in der Woche und verbrauchen mit ansteigender Größe auch mehr Wasser und sind somit Pflanzen mit hohem Wasserverbrauch. Wenn sie sehr sonnig stehen sollte, kann die Magnolie mit Dünger unterstützt werden. Im Laufe ihres Wachstums ist aber auch die Pflege des Baumes immer weniger notwendig.

Die Vielseitigkeit der Magnolie

Magnoliengewächse sind eine der kulturreichsten Pflanzen und erfreuen sich auf der ganzen Welt ihrer Beliebtheit. Egal, ob als Busch oder Baum , als Ziergewächs oder um aus ihren Knospen oder Blüten Nahrung und Düfte zu erstellen, sie ist ein echter Hingucker und verschönert jeden Garten. Die Magnolie ist somit ein echter Alleskönner und besticht durch Duft und Schönheit sowie Resistenz. Insofern ein Garten den Platz zulässt, ist sie auch für Anfänger ein großartiges Ziergewächs, um den heimischen Garten zu verschönern.