Amaryllis, auch als Ritterstern bekannt, sind für uns Boten der Adventszeit. Sie verschönern im Winter mit ihren üppigen Blüten unsere Zimmer. Wer eine der Pflanzen besitzen will, sollte sich den Lebenszyklus der Pflanze anschauen. Wie man sie dazu passend pflegt, erfahren Sie hier:
Die Sache mit dem Namen
Das, was wir heutzutage vor allem zur Weihnachtszeit im Gartenhandel verkauft bekommen, wird zwar als Amaryllis bezeichnet, ist aber eigentlich ein Ritterstern. Dass uns die Pflanze als beides bekannt ist, liegt an einer Auseinandersetzung von Botanikern. Beide Pflanzen sehen sich sehr ähnlich und stammen aus dem Süden Afrikas (Amaryllis) und dem Süden Amerikas (Ritterstern). Weil man den Ritterstern erst nach der echten Amaryllis entdeckt hat, hat man ihn aufgrund der Ähnlichkeit der Gattung Amaryllis zugeordnet.
Erst 1987 wurde er wieder aus der Gattung ausgegliedert. Grund dafür sind einige botanische Merkmale, die die beiden Pflanzen voneinander unterscheiden und die jahrelang zu Diskussionen darüber geführt haben, was nun wo hingehört. Was jetzt unter Botanikern geklärt ist, ist bei uns Hobbygärtnern noch nicht angekommen. Für uns ist und bleibt der Ritterstern eine Amaryllis. Deswegen wird er im weiteren Verlauf des Textes auch als solche bezeichnet.
Lebenszyklus Amaryllis
Die Pflanze stammt aus einer heißen Gegend mit wechselnden Phasen von Regen- und Trockenzeiten. Dadurch hat sie einen anderen Blührhythmus als andere Pflanzen.
- Von Dezember bis Februar hat sie ihre Blühphase.
- Sie wird gefolgt von einer Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer.
- Ab August beginnt eine Ruhephase bis zum Winter.
Im Winter zeigt die Zwiebel nach 5 bis 8 Wochen ihre ersten Blüten. Sie mögen es hell, aber nicht zu warm. 20 Grad Celsius sind die Obergrenze. Im Februar sind die Blüten verwelkt. Man schneidet sie mit Stiel ab. Wichtig ist, dass man die Blätter der Amaryllis dran lässt. Sie versorgen die Zwiebel weiterhin mit Energie. Dünger unterstützt sie in der Wachstumsphase, die jetzt folgt.
In der Phase zwischen März und April kann man alle drei Wochen düngen. Die Amaryllis entwickelt nun große Blätter und darf auch gerne im Wärmeren stehen. Wenn die Blume zwischen Mai und Juli alle 1 bis 2 Wochen gedüngt und mit Tageslicht und Wasser versorgt wird, entstehen in der Zwiebel bereits prächtige Blüten für die nächste Blühphase.
Ab August welken die Blätter. Keine Sorge! Das ist die Ruhephase der Pflanze, ab jetzt wird nicht mehr gedüngt. Die eingetrockneten Blätter kann man abschneiden. Die Zwiebel bleibt in der Erde, bei circa 15 Grad und sie darf zurück in dunkle Zimmer oder unter eine Abdeckung.
Als Vorbereitung auf die Blühphase kann man die Amaryllis-Zwiebel im November in frische Blumenerde umtopfen. Dabei schaut man, ob sie Brutzwiebeln gebildet hat. Diese Auswüchse kann man abnehmen und zur Vermehrung separat einpflanzen. Die neugebildeten Zwiebeln brauchen aber mehrere Jahre, bis sie selbst Blütenstiele bilden können. Wer talentiert darin ist, die Amaryllis zu vermehren, kann sie als Blumengeschenk aus eigener Pflege weitergeben.
Tipp: Hat die Amaryllis im Dezember wieder einen Blütenstiel gebildet, sollte man sie regelmäßig etwas drehen, damit er gerade wächst.
Amaryllis pflanzen
Die Amaryllis ist in der Regel eine Zimmerpflanze. Ihre optimale Einpflanzphase ist im Oktober. Daher bekommt man zu dieser Zeit bevorzugt die Zwiebeln der Pflanze verkauft. Sie sind die Überdauerungsorgane der mehrjährigen Pflanze, aus der jedes Jahr neue Triebe wachsen können.
Man pflanzt sie in Töpfe, aber nur so tief in die Erde, dass sie zur Hälfte bedeckt ist. Der Abstand zwischen Zwiebel und Topfrand sollte nicht größer als 5 cm sein. Der Topf kann auf einen Unterteller gesetzt werden. Über ihn gießt man die Erde nun leicht an und stellt den Topf bei 16 bis 18 Grad an einen dunklen Ort oder bedecken sie mit lichtundurchlässigen Aufsätzen.
Amaryllis gießen
Während nur die Zwiebel in der Erde ist, wird sie nur leicht feucht gehalten. Sobald sich nach circa zwei Wochen ein Blütenschaft zeigt, kann man die Amaryllis an einen hellen Platz stellen. Dann kann man auch die Wassermengen steigern, die man gießt. Wenn sich die gebildete Blütenknospe öffnet, gießt man noch mehr.
Amaryllis düngen
Das erste Mal düngt man die Pflanze, nachdem sich die Blütenknospe geöffnet hat. Zum Ende ihrer Wachstumsphase hin, spätestens im August, hört man damit wieder auf, da die Amaryllis nun in ihre Ruhephase geht und erst einmal nicht weiterwächst.