Obwohl die Deutsche Schabe oft als Küchenschabe oder Kakerlake bezeichnet wird, handelt es sich nicht um das gleiche Insekt. Darum an dieser Stelle eine kurze Erklärung vorab.
Die verschiedenen Schaben-Arten
Deutsche Schabe
Die Deutsche Schabe hat eine Bernsteinfärbung. Am Kopf befinden sich zwei dunkle Längsstreifen. Sie wird 1,2 bis 1,5 cm lang. Nicht verwechselt werden sollte die Deutsche Schabe mit der Waldschabe. Diese hat ähnliches Aussehen. Allerdings fehlen ihr die Streifen am Kopf. Auch kann sie im Haus nicht überleben und ist somit harmlos.
Am Hinterleib besitzt die Deutsche Schabe eine Art Stinkdrüse. Hiermit kann sie ihre Markierungen setzen. Besteht etwa ein starker Befall, nimmt auch der Mensch diesen Geruch wahr.
Küchenschabe
Die Küchenschabe, welche auch als Orientalische Schabe bekannt ist, ist dagegen wesentlich dunkler. Sie misst 2 bis 3 cm – kann also doppelt so groß werden wie die Deutsche Schabe. Der Körper der Küchenschabe ist außerdem mehr abgeplattet. Die Küchenschabe ist zusätzlich unter dem Namen Gemeine Küchenschabe bekannt und ihr Name ist Programm. Aufgrund ihrer ausgeprägten Anpassungsfähigkeit ist diese Art weltweit anzutreffen.
Amerikanische Schabe
Die größte Schabe ist die Amerikanische Schabe mit 2,8 bis 4 cm. Sie hat eine rotbraune Färbung mit blassgelber Brust. Da ihre Flügel gut ausgebildet sind, kann sie im Gegensatz zu anderen Arten fliegen.
Im weiteren Textverlauf wird allgemein von Schaben oder Kakerlaken die Rede sein.
Wo verstecken sich Schaben?
Zunächst einmal muss man wissen, dass Kakerlaken besonders lichtscheu sind. Daher sieht man sie tagsüber kaum, erst des Nachts verlassen sie ihre Ritzen und Löcher. Bevorzugt sind dabei Orte, an denen es dunkel, warm und feucht ist. Badezimmer, Küche und feuchte Keller sind somit optimale Lebensräume für die lästigen Insekten.
Vor allem in der Küche findet man Kakerlaken im Bereich des Herdes und hinter dem Kühlschrank, weil hier ausreichend Wärme entsteht. Im Badezimmer sitzen sie gerne in Abluftrohren, Kabelschächten und losem Putz.
Wie erkennt man einen Kakerlaken-Befall?
Sieht man die erste tote Kakerlake in seinem Wohnraum, so ist natürlich bereits klar, dass ein Befall vorliegt. Denn in der Regel gilt, dass eine Schabe selten alleine auftaucht, wenn man sie nicht gerade eben eingeschleppt hat.
Auch Eiablagen oder Kokons (Schaben häuten sich in ihrem Leben mehrfach) sind ein Indiz für Schaben in der Wohnung. Kot, der aussieht wie Kaffeepulver, deutet ebenso auf Kakerlaken hin, wie Fraßschäden an Vorräten. Liegt dann noch ein eigentümlicher fauliger Geruch in der Luft, so ist höchste Alarmstufe angesagt.
Mithilfe von einigen Schabenfallen, die über Pheromone funktionieren und an den vorgenannten Stellen platziert werden, sollte sich ein Befall schnell verifizieren lassen.
Wichtig ist allerdings zu wissen, dass die Fallen als alleinige Maßnahme in der Regel nicht ausreichen, um alle Schaben zu erwischen.
Bekämpfung von Kakerlaken – muss es ein Profi sein?
Etwa viermal im Jahr legen Kakerlaken zwischen 10 und 90 Eiern. Innerhalb von nur wenigen Tagen schlüpfen die Kakerlaken bereits. Eine Schabe wird bis zu 1,5 Jahre alt.
Leider hausen die Schädlinge oft versteckt, sodass das Ausmaß des Befalls von Laien weder richtig eingeschätzt noch bekämpft werden kann.
Da sie außerdem sämtliche Krankheiten übertragen können, darunter Salmonellen, Hepatitis, Typhus, Tuberkulose oder Cholera, aber auch Keime und Parasiten, und auch bleibende Folgen wie etwa Allergien zustande kommen können, ist es umso wichtiger bei Befall sofort professionell zu reagieren. Die Übertragung geschieht dabei durch den Kontakt mit Überresten toter Schaben, dem Speichel der Schaben oder dem Kot.
Auch wenn in Mitteleuropa unsere hygienischen Standards meist einen größeren Schaden an Leib und Leben abwenden, so ist doch eine rasche Bekämpfung der Schaben angezeigt.
Vorgehen der professionellen Schädlingsbekämpfung
Zuerst führt die professionelle Schädlingsbekämpfung eine gründliche Gefahrenanalyse durch. Hier müssen rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Ist beispielsweise ein Unternehmen befallen, müssen Standards der jeweiligen Branche erfüllt werden, die im Privathaushalt nicht relevant sind.
Nach der Lokalisierung des Gefahrenortes wird die Schädlingsart bestimmt und eine geeignete Bekämpfungsmaßnahme festgelegt.
Im Falle der Schabenbekämpfung wird in Privathaushalten in der Regel ein giftiges Schabengel aufgebracht, welches nicht sofort wirkt. So kann die Schabe, die vom Gift probiert hat, es zunächst in das Versteck tragen und dort andere Schaben ebenfalls vergiften.
Um auf Nummer sicher zu gehen, kann nach ein paar Wochen das sogenannte Monitoring durchgeführt werden. Dieses geschieht mit Fallen und dient als Kontrollmaßnahme zur Vermeidung eines erneuten Befalls.
Fazit
Sobald Sie eine Schabe in Ihrer Wohnung sichten, dürfen Sie keine Zeit verlieren. Obwohl das Internet voll ist mit Tipps zur Kakerlakenbekämpfung, sollten Sie sich auf Hausmittelchen nicht verlassen. Im schlimmsten Fall steht Ihre Gesundheit auf dem Spiel. Nur der Fachmann kann Ihnen eine sichere Schädlingsbekämpfung garantieren und einen erneuten Befall verhindern.