Teichpflege-Kalendar
Hier ist eine grobe Übersicht üblicher Pflege- und Wartungsarbeiten die über das Jahr verteilt am heimischen Teich anfallen. Wenn Sie diese Tipps befolgen sind die Basics bedient.
Die Zeiträume dienen als grobe Orientierung, wann welche Arbeiten am besten erledigt werden. Je nach lokaler Witterung können eine Arbeit nach vorne oder hinten verlegt werden. Bei einem milden Witter können z.B. Pumpen früher in Betrieb genommen werden.
Januar
In dieser Zeit ruht der Teich und bedarf bis auf wenige Kontrollgänge nur sehr wenig Pflege.
Eisfreihalter oder wenn im Einsatz Belüfter(z.B: Membranpumpe) kontrollierenSofern möglich (Vorsicht! Einbruchgefahr), Schneedecke vom Teich entfernen.
Februar
Wenn das Eis geschmolzen ist (ggf. früher/später) steht eine erste Inspektion an.
Tote Pflanzenteile aus dem Uferbereich entfernen
Auf dem Wasser treibendes Blattwerk und andere Plfanzenreste abfischen
Suchen Sie ebenfalls noch Fischen und Amphibien, die den WInter nciht überlebt haben und entfernen die Kadaver
Wenn eine milde Witterung es zulässt, können die Teichpumpen betrieben werden.
März
Der Teich wacht auf und es steht ein Frühjahrsputz an.
Wenn mit Frost nicht mehr zu rechnen ist, können Teichpumpen, Filter und Skimmer wieder in den Teich eingesetzt und in Betrieb genommen werden.
Röhricht sollte spätestens jetzt knapp über der Wasseroberfläche abgeschnitten werden.
Säuberung des Teichrandes. Dies beinhaltet das Entfernen von Wurzelwerk, die im Sommer sonst wie ein Strohhalm den Teich absaugen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt in der Uferbepflanzung Ergänzungen vorzunehmen.
Wenn Sie es gründlich nehmen wollen, befreien Sie auch Ziersteine entlang der Wasserkante von etwaigem Algenbewuchs.
Da der Frühling auch in dem Rest der Natur einzug hält, achten Sie darauf ableichende Amphibien bei den gröberen Arbeiten am Teich nicht zu stören
April
Der Teich fährt sich warm.
Wasserspiele wieder aufstellen und in Betrieb nehmen
Neue Teichpflanzen / Wasserpflanzen einsetzen
Wasserstand regulieren
Pollen (Biomasse) von der Wasseroberfläche abfischen
ab jetzt regelmäßige Wassertests (Daumenwert alle 2 Wochen)
Mai
Der Teich ist auf Betriebstemperatur (ab 12°C).
Fische dürfen wieder gefüttert werden
Neue Fische können in den Teich einziehen
Algen unter Kontrolle halten
Pumpen/Filter regelmäßig kontrollieren
Ab jetzt Seerosen einpflanzen
Juni
Pflanzen überprüfen und abgestorbene Reste entfernen
Bei Temperaturen über 22°C Sauerstoffzufuhr sicherstellen
Algen und Wasserlinsen einsammeln
Teichrand und Kapillarsperren überprüfen
Juli
Wasserstand nun häufiger kontrollieren und ausgleichen.
Pflanzen überprüfen und abgestorbene Reste entfernen
Bei Temperaturen über 22°C Sauerstoffzufuhr sicherstellen
Algen und Wasserlinsen einsammeln
Teichrand und Kapillarsperren überprüfen
August
Immer mal wieder auf abgestorbene Pflanzenreste achten und einsammeln.
Verblühte oder abgestorbene Pflanzen (im Teich und am Rand) kontinuierlich entfernen
Weiterhin Algen und Wasserlinsen einsammeln
Wuchernde Seerosenblätter in Wurzelnähe abschneiden
Gelbe Blätter bei Seerosen entfernen
September
Zeit die ersten Vorkehrungen für den Winter zu treffen.
Laubnetze über dem Teich spannen
Laub abfischen und aus den Netzen entfernen
Nicht winterfeste Pflanzen ins Winterquartier bringen
Oktober
Ab Wassertemperaturen unter 10°C Füttern der Fische beenden und Frostvorkehrungen treffen.
Eisfreihalter auf das Wasser setzen
Wasserspiele und Bachläufe außer Betrieb nehmen
Pumpen und Filtersysteme ausbauen, trocken einlagern
November
Gelegentliche Kontrolle und Pflanzen pflegen.
Eisfreihalter kontrollieren
Dichten Röhricht lose zusammenbinden
Dezember
Laufbnetz abbauen (jetzt kommt nichts mehr)
Membranpumpe und Belüfter einsetzen (wenn notwendig)
Biologische Wasserprobleme und -Lösungsansätze
Ein Teich ist zwar bei weitem nicht so Pflegeintensiv wie z.B. ein Haustier, er bedarf aber beizeiten Ihre helfende Hand. Dieser Artikel soll einen Überblick über gängige Probleme geben und zeigen wie diese zunächst mit Eigeniniative gelöst werden können.
Algenblüte im Gartenteich
Das als „Algenblüte“ bekannte Problem ist häufig bei neuen Teichen zu beobachten und tritt in Zyklen auf. Bei der Algenblüte färbt sich das Wasser grünlich. Neue Gartenteiche haben häufig noch einen erhöhten Nährstoffgehalt, was das Wachstum der Algen begünstigt. Grundsätzliche ist ein gesunder Teich nährstoffarm. Wenn die Blüten regelmäßig und auch in Folgejahren auftreten besteht Handlungsbedarf.
Messen Sie den Nitratgehalt des Wassers. Er ist ein Indikator für den Nährstoffgehalt des Wassers. Quellen sind üblicherweise abgestorbene Pflanzenteile oder Fischkot (ggf. auch Kot von Wasservögeln). Ein gewissen Niveau ist normal, die Stickstoffverbindung NO3 ist in jedem Teich vorhanden. Als Richtwert: der Nitratgehalt sollte möglichst unter 30 mg/l liegen.
Chemische Ansätze zum Entfernen der Algen sind häufig auch nur ein Lindern der Symptome, beheben aber selten das zugrunde liegende Problem. Zudem sinken die Toten Algen zum Teichgrund und führen erneut Nährstoffe in den Kreislauf.
Um den Nährstoffgehalt im Wasser zusenken, können Sie Unterwasserpflanzen wie z.B. Tausendblatt einsetzen. Zudem sollten Sie für ausreichend Sauerstoffeintrag sorgen. Hier können bereits kleine Pumpen und Bachläufe eine ausreichende Lösung darstellen.
Wasserlinsen und Algenmatten
Im Grunde gilt hier ähnliches wie bei der normalen Algenblüte. Auch wenn es vielleicht lästig erscheinen mag, die effizienteste Methode ist das „abfischen“ der Algen, da hierdurch dem Teich Biomasse entzogen wird. Bei Wasserlinsen eignen sich feinmaschige Kescher und bei Fadenalgen Rechen oder einfach ein Stock zum aufwickeln (durch Schwenken im Wasser).
Wasserlinsen werden häufig von Vögeln eingeschleppt. Aber verscheuchen Sie die Besucher nicht deswegen, denn die Quelle können auch gekaufte Wasserpflanzen sein. Sie vermehren sich recht schnell, sofern im Teichwasser genug Nährstoffe vorhanden sind.
Schaum auf der Oberfläche
Schaum ist ein eindeutiger Indiaktor für zu hohe Anteile organischer Substanzen im Wasser. Auch hier ist der Ursprung ein Nährstoffüberschuss. Allerdings ist dieser selten mit einfachen Maßnahmen zu überwinden. Eine notwendige Maßnahme wird ein anteiliger Wassertausch sein. Hier sollten die etwa ein drittel des Volumens als Richtwert nehmen. Dies allein wird allerdings keine dauerhafte Lösung sein, da gerade am Grund des Teiches noch reich Nährstoffdepots vorhanden sind.
Sie sollten in diesem Fall den Teich ebenfalls entschlammen. Gehen Sie hierbei vorsichtig vor. Wenn Sie große/spitze Schaufeln einsetzen könnten Sie die Teichfolie beschädigen. Für solche Zwecke gibt es spezielle Teichsauger, die unterstützen können.
Zum Abbau dieser Biomasse können auch Mikroorganismen dem Wasser zuegegeben werden. Diese helfen beim Abbau und helfen dem Teich sich zu einem gewissen grade selbst zu regulieren.
Auch im Falle von Schaum sollte der Sauerstoffeintrag erhöht werden. Insb. wenn im Teich z.B: Zierfische gehalten werden.
Übel riechende Blasen
Die Schwefelwasserstoffe mit ihrem typischen Gruch stammen aus Faulschlamm am Boden des Teiches. Wenn ihr Teich intensiv „stinkt“ ist es kurz vor Knapp. Es geht im wahrsten Sinne um Leben oder Tod ihres Teiches. Hier hilft nur noch ein vollständiger Wassertausch und eine penible Reinigung des Teichgrundes. Nach erneuter Befüllung sollten präventiv noch Mikroorganismen hinzugefügt und viel Sauerstoff ins Wasser eingetragen werden.