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Vogelhaus selbst bauen

selbst gebautes Vogelhaus
Foto: maginnis via Twenty20

Ein Vogelhaus selbst bauen – das klingt nach einer schönen Beschäftigung. Mit dem richtigen Werkzeug, passenden Materialien und Freude am Basteln klappt das auf Anhieb. Wer ein spannendes Projekt allein oder mit der Familie umsetzen und dabei Tier sowie Umwelt schützen, sollte jetzt weiterlesen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vogelhäuser eignen sich zum Nisten und als Futterstelle.
  • Das richtige Futter sowie ein geschützter Aufstellort sind wichtig.
  • Ein gutes Vogelhaus muss nicht teuer sein.

Das braucht man für den Bau eines Vogelhauses

Verbraucher habe die Möglichkeit, einen fertigen Bausatz im Netz oder lokal zu erwerben. Dieser beinhaltet meistens nebst einer Anleitung auch alle benötigen Materialien und manche Werkzeuge. Alternativ dazu baut man das Haus komplett selbst – sämtliche Hilfsmittel und Materialien bekommt man für kleines Geld im Baumarkt sowie online.

Diese Werkzeuge sind unverzichtbar für das neue Vogelhaus:

  • Hammer
  • Pinsel
  • Schraubenschlüssel
  • Schraubendreher (in verschiedenen Größen)
  • Werkzeuge zum Fräsen, Bohren der Löcher etc.
  • Multifunktionsgerät
  • kleine Säge

Zusätzlich werden die folgenden Hilfsmittel benötigt:

  • Nägel
  • Schrauben
  • Klebstoff

Materialien für den Bau des Hauses braucht man auch:

  • Farbe
  • Lack
  • Holz (Kiefer, Buche, Lärche oder Fichte)

Der Preis von verschiedenen Holzsorten variiert. Wer zu weniger hochwertigem Holz greift, muss mit einer kürzeren Haltbarkeit rechnen oder Holzsorten wie Kiefer und Buche besonders gewissenhaft lackieren sowie imprägnieren.

Die Wahl des Holzes ist auch eine Frage des Geschmacks. Soll sich das Haus in die Umwelt nahtlos einfügen oder als optisches Highlight herausstechen? Wer nicht mit der Maserung oder der Farbe des gewählten Holzes zufrieden ist, kann das ganze Haus am Ende in einer Farbe der Wahl anstreichen.

Ein wunderschönes Vogelhaus selbst bauen, mit Fertigbauteilen?

Bausätze zum Zusammenbauen – hier eine schöne Auswahl

kindgerechter Zusammenbau – kein Zuschneiden von Holzteilen nötig

Gründe für den Eigenbau eines Vogelhauses

Verbraucher können fertige Häuser im Baumarkt oder im Zoofachhandel ohne Probleme kaufen. Was auf den ersten Block so bequem wirkt, ist auf den zweiten Blick keine gute Idee.

Man nimmt sich die ganze Freude, welche bei der Planung und dem Bau eines eigenen Vogelhauses entsteht. Individuell gefertigte Häuser sind deutlich schöner anzusehen, weil sie genau die Merkmale mitbringen, welche sich der Besitzer wünscht.

Ein weiteres Problem bei fertigen Vogelhäusern: Sie sind häufig aus minderwertigem Holz gefertigt, um Kosten zu sparen. Manchmal ist das Holz sogar gänzlich unbearbeitet. Weist das Holz Splitter auf, Nägel schauen heraus oder es trotzt nicht dem Wetter, hat man nicht lange etwas von dieser Anschaffung. Zum einen können sich die Vögle aufgrund der schlechten Verarbeitung verletzten und zum anderen vermodert das Haus mit der Zeit.

Passanten, Nachbarn und Besucher werden das neue Vogelhaus sehen und bestimmt nachfragen, wo der Besitzer dieses herhat. Kann man dann mit stolz geschwellter Brust verkünden, dass es sich um ein selbst entworfenes und gebautes Haus handelt, ist das ein großartiges Gefühl.

Es handelt sich um einen schönen Zeitvertreib, der selbst für Ungeübte nicht zu anspruchsvoll ist. Das macht den Bau des eigenen kleinen Vogelhauses zu einem schönen Projekt, das der ganzen Familie in Erinnerung bleibt.

Offenes Vogelhaus – Vorteile und Nachteile im Überblick

Wer zu einem offenen Vogelhaus greift, der sichert die Versorgung mit Nahrung – mehr aber auch nicht. Ein Dach und vier Stützen sorgen dafür, dass das Futter vor Niederschlag geschützt ist. Aufgrund der fehlenden Wände kann das Futter jedoch verschmutzt, feucht werden und von starkem Wind verweht werden.

Das offene Vogelhaus besteht meistens nur aus einem Dach, einem Boden und einem Standfuß oder einer Aufhängung. Die Vögel werden sich hier immer nur kurz niederlassen, schnell ein paar Körner picken und wieder verschwinden. Zu groß ist die Gefahr, dass ein natürlicher Fressfeind sie an der Futterstelle antrifft.

Ein offenes Vogelhaus bringt auch Vorteile mit sich: Man kann es besonders einfach sowie schnell bauen. Die Pflege und Wartung macht kaum Aufwand. Zudem gibt es keine Wände oder andere Trennelemente, welche den Blick auf die Vögel versperren könnte. Will man die Tiere zum Beispiel vom Fenster aus beobachten, zahlt sich das offene Haus aus.

Das geschlossene Vogelhaus: mehr Komfort, schlechtere Sicht

Wer den Vögeln ein Maximum an Komfort und Sicherheit bieten möchte, baut ein geschlossenes Vogelhaus.

Leider sieht man die Vögel im Inneren eines teilweise oder komplett geschlossenen Hauses schlecht. Zudem muss man etwas mehr Zeit sowie Mühe in den Bau investieren. Die Türen und eventuell Fenster werden separat in die Außenteile gesägt.

Große Vögel passen manchmal nicht in das geschlossene Vogelhaus hinein. Sie werden es wahrscheinlich trotzdem versuchen und können dabei das Haus mit den Krallen und Schnäbeln in Mitleidenschaft ziehen.

Die Wartung eines geschlossenen Vogelhauses macht ein wenig mehr Aufwand, weil man den Zustand nicht bereits vom Fenster aus sieht, sondern extra hinausgehen muss. Zudem braucht man entweder eine kleine Taschenlampe oder man bringt das Dach von Anfang an so an, dass man es einfach abheben kann. In jedem Fall ist es etwas schwieriger, im Dunklen Verschmutzungen, Futterreste und Insekten aufzuspüren.

Ein geschlossenes Vogelhaus dient nicht nur der Fütterung, sondern es kann auch passieren, dass sich Vögel hier längere Zeit niederlassen. Fangen die Vögel an zu nisten, ist das für Beobachter spannend. Den Sinn und Zweck, möglichst viele Vögel zu ernähren, würde das Haus in diesem Fall jedoch verfehlen. Wer gerne sehen möchte, wie die Tiere nisten, muss daher gegebenenfalls einen separaten Nistkasten installieren.

Die Kosten für ein Vogelhaus

Je besser die Qualität sein soll, desto teurer wird das neue Vogelhaus. Dieser Grundsatz gilt nicht nur beim Kauf fertiger Häuser oder beim Bauen mithilfe von Bausätzen, sondern insbesondere beim kompletten Eigenbau.

Gerade beim Material Holz sollten zukünftige Vogelhausbesitzer nicht sparen. Zum einen müssen die Holzsorten resistent gegenüber Feuchtigkeit sowie Schmutz sein und zum anderen lange haltbar sowie optisch ansprechend. Sehr günstige Holzsorten können diese Ansprüche nur erfüllen, wenn man sie entsprechend behandelt. Auch das kostet Geld.

Generell lohnt es sich, wenn man die Preise für Werkzeuge, Lacke, Farben, Hölzer und sonstige Hilfsmittel genau vergleicht. Meistens wird es günstiger, je mehr Material man auf einmal kauft. Braucht man allerdings die Hälfte des Gebindes nicht, zahlt sich der günstigere Preis pro Stück oder Gramm nicht aus!

Sehr günstige Vogelhäuser lassen sich bereits für Kosten um die 20 Euro bauen. Das setzt allerdings voraus, dass das Werkzeug sowie Schrauben und Co. bereits vorhanden sind und man nur noch das Material braucht.

Muss man hingegen das eine oder andere Werkzeug erst noch kaufen oder beispielsweise das Sägeblatt auswechseln, kann sich der Preis schnell vervielfachen. Die Kosten zahlen sich in jedem Fall aus, weil man sich beim Blick aus dem Fenster jederzeit über das Vogelhaus freuen wird. Handelt es sich nicht um ein Allerweltsmodell, macht das Beobachten der Vögel noch mehr Spaß!

Das Vogelhaus im eigenen Garten – wo man es aufstellt und wie man es einrichtet

Im Prinzip kann man das Vogelhaus überall dort aufstellen, wo es einem gefällt. Sieht man den Eigenbau gut von einem Fenster oder der Terrasse aus, klappt die Beobachtung der Vögel besser – auch in der kalten Jahreszeit.

Das Vogelhaus sollte am besten an einer Stelle stehen, an welchem es vor Wind geschützt ist. Dieser Anforderungen werden zum Beispiel nahe einer Hauswand, hinter einem Windschutz oder unter einem passenden Baum erfüllt.

Wichtig ist zudem, dass sich das Vogelhaus dort befindet, wo Katzen, Marder oder Greifvögel nicht so einfach hinkommen. Sie würden eine Gefahr für die Vögel darstellen, könnten diese verletzten und halten manch ängstliche Artgenossen vielleicht sogar davon ab, das Haus überhaupt zu besuchen.

Einrichten im klassischen Sinne muss man das Vogelhaus nicht. Vielmehr geht es darum, dass es so gewartet und befüllt wird, dass Vögel viel Futter finden und sich keine Krankheitserreger ausbreiten.

Das Futter sollte jeden Tag kontrolliert und aufgefüllt werden. Außerdem werden Wände, der Boden, der Eingang und das Dach kontrolliert. Entdeckt man Absplitterungen oder defekte Stellen, werden diese sofort glattgeschliffen oder anderweitig repariert.

Befindet sich Kot im Inneren oder auf dem Haus, wird dieser umgehend entfernt. Gleiches gilt für tote Insekten, Schalen oder verdorbenes Futter. Wer nicht auf die Hygiene achtet, läuft Gefahr, dass sich Schädlinge einnisten, welche den Vögeln schaden könnten.

Das richtige Futter für das neue Vogelhaus

Nicht nur das Vogelhaus sollte artgerecht gebaut sowie sauber sein, sondern auch das Futter muss gewisse Anforderungen an Qualität und Zusammensetzung erfüllen.

Bereits vor oder direkt nach dem Kauf und vor dem Einfüllen in das Haus muss das Futter kontrolliert werden. Befinden sich Insekten, Larven, Eier oder Gespinste in dem Futter? Dann ist es eventuell von Schädlingen befallen und sollte sofort entsorgt oder gar nicht erst gekauft werden. Auf Verunreinigungen und Schimmel wird das Futter – speziell nach einer längeren Lagerung – ebenfalls gründlich durchsucht.

Viel Abwechslung in Sachen Futtersorte ist wichtig, damit möglichst viele Vogelarten sich bedienen können und es zu keinem Mangel kommt. Neben Haferflocken, Meisenknödel und Weichfutter dürfen auch frisches Obst sowie Kleie gefüttert werden.

Was ein Vogelhaus in Sachen Natur- und Tierschutz leisten kann

Das Vogelhaus ist für zweierlei Dinge nützlich: Die Vögel finden hier Futter und sie können hier innerhalb einer geschützten Umgebung nisten sowie die Jungen großziehen. Es bietet sich an, dass sich Vogelhausbauer überlegen, welchem Zweck das Vogelhaus dienen soll. Meistens ergibt es mehr Sinn, es als Futterstelle zu nutzen, weil man hier die Vögel beobachten kann.

Das Vogelhaus in Form einer Futterstelle sorgt für eine ausreichende Zufuhr an Nahrung, wenn die Vögel im Winter sowie Herbst andernorts nicht viel Futter finden. Vor allem in Europa dient immer mehr verfügbar Fläche dazu, Siedlungen sowie Industriegebiete zu bauen. Die natürlichen Futterquellen für Vögel werden dabei zerstört.

Auch die weit verbreitete Monokultur ist ein echtes Problem für die Vögel. Sowohl verschiedene Pflanzenart an als auch Vogelarten werden verdrängt, weil sie nicht mehr den passenden Lebensraum finden. Mit einem artgerechten Vogelhaus kann man den Vögeln helfen, auch in der kalten Jahreszeit hierzulande Fuß zu fassen.

Das Vogelhaus zum Nisten – eine spannende Variante

Wer das Vogelhaus nicht nur als Futterstelle nutzen möchte, kann ein Vogelhaus extra zum Nisten bauen. Das ist speziell für Kinder spannend, welche das Brutverhalten und die Aufzucht von Jungvögeln meistens nur aus dem Fernsehen kennen.

In Nistkästen oder anderen geeigneten Vogelhäusern finden die Vögel übrigens nicht nur im Frühling einen Platz für den Nestbau und die Brut, sondern auch im Winter einen willkommenen Unterschlupf. Hier können sie sich geschützt vor Kälte und Fressfeinden aufhalten. Eine schöne Vorstellung!

Diese Kriterien muss ein langlebiges Vogelhaus erfüllen

Es geht nicht darum, dass das neue Vogelhaus sehr komplex aufgebaut ist oder aus verschiedenen Räumen mitsamt verschnörkelter Fenster, Treppen oder sonstiger Details besteht. Die Vögel wissen es eher zu schätzen, wenn das Häuschen innen so übersichtlich und großzügig wie möglich gestaltet wird. Auch beim Reinigen und Warten zahlt sich eine gewisse Einfachheit aus!

Trotzdem müssen gewissen Anforderungen erfüllt sein, damit man das neue Haus lange nutzen kann. Das Vogelhaus muss leicht zu reinigen sein, darf nicht zum Modern oder Schimmeln neigen und sollte stabil sowie sicher stehen. Kommt ein starker Wind, sollte es nicht sofort umfallen oder – sofern es sich um eine Aufhängung handelt – abreißen und herunterfallen.

Das Material für das Vogelhaus sollte natürlich ungiftig sein. Gleiches gilt, falls man das Haus nachbehandelt, um es zu gestalten oder vor Feuchtigkeit zu schützen. Anstelle von giftigen Lacken verwendet man solche Produkte, welche sich zum Beispiel für das Holzspielzeug von Säuglingen eignen. Eine natürliche, günstige Alternative: Leinöl. Dieses kann man in dünnen Schichten auf das Holz auftragen. Es versiegelt auf natürliche Weise.

Das Vogelhaus muss ausreichend groß sein, damit verschiedene Vogelarten hineinpassen und auch mehrere Vögel gleichzeitig fressen können. Der Boden muss dazu mindestens 15 mal 15 Zentimeter messen. Je höher die Wände, desto angenehmer für große Vögel!

Das Loch oder die eingesägte Tür sollte ebenfalls so groß und breit sein, dass sich die Vögel nicht verletzen. Zudem ist es wichtig, dass die Tür nicht direkt am Boden beginnt, sondern lieber ein bis zwei Zentimeter weiter oben. So wird es Mardern erschwert, dass sie mit der Tatze nach innen greifen, um Vögel zu jagen oder die Brut zu verletzen.

Fazit: Individuelles Vogelhaus als Schmuckstück für den Garten, Terrasse oder Balkon

Mithilfe obiger Inspirationen wird es gelingen, ein eigenes kleines Vogelhaus zu bauen. Wer das gerne möchte, kann es anschließend noch individuell gestalten und dann im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon platzieren. Darüber freuen sich sowohl die Vögel als auch der Bauherr. Die Tiere bei ihrem Besuch zu beobachten, macht nämlich viel Freude!

Ein wunderscönes Vogelhaus selbst bauen, ohne Holz zuzuschneiden?

Bausätze zum Zusammenbauen – hier eine schöne Auswahl

kindgerechter Zusammenbau – kein Zuschneiden von Holzteilen nötig