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Wie man freilebenden Tieren mit dem eigenen Garten helfen kann

Fink an einem Futterhäuschen
Fink an einem Futterhäuschen - Foto: beelzebub2010 / depositphotos.com

Viele Tiere wie Bienen erfüllen wichtige Aufgaben, indem sie beispielsweise Bäume und Pflanzen befruchten oder Schädlinge vertreiben. Sie sind somit Nützlinge, doch es mangelt ihnen oft an Lebensraum und Nahrungsquellen. Dabei gibt es auch im eigenen Garten die Möglichkeit, den Tieren wie Insekten, Vögeln, Igeln und Eichhörnchen Unterschlupf, Schutz und Futter anzubieten. Nachfolgend wird erläutert, wie ein tierfreundlicher Garten aussieht.

Gartenparadies, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere

Im Frühling erwacht die Natur wieder zum Leben, doch sie verschwindet immer mehr unter Platten und Pflastersteinen, sodass der Lebensraum für heimische Tiere immer knapper wird. In einem akkurat aufgeräumten Garten bleiben die Tiere auf der Strecke, da sie keine Verstecke, Möglichkeiten zum Überwintern, Nistplätze und geeignete Nahrung finden. Je vielfältiger ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, desto größer wird auch der Artenreichtum im Garten. Zum Düngen sollte auf natürliche Produkte zurückgegriffen werden, beispielsweise Komposterde. Chemische Mittel sind für Insekten meistens tödlich und schaden auch Igeln. Jeder kann durch eine naturnahe Gestaltung des Gartens den Tieren helfen. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Verschiedene Pflanzen, Blumen und Kräuter anbieten

Eine reiche Vielfalt an verschiedenen Blumen und Pflanzen sorgt dafür, dass der Garten für Insekten wie Schmetterlinge und Marienkäfer attraktiver wird. Pflanzen, Sträucher und Bäume, die Samen und Früchte produzieren, locken Vögel und Eichhörnchen an. Mit einer im Handel erhältlichen Blumenmischung aus diversen Wildpflanzen tun Gartenbesitzer den Insekten wie Bienen und Schmetterlingen viel Gutes. Auch in Kräutern wie Schnittlauch, Thymian, Oregano oder Lavendel finden sie eine optimale Nahrungsquelle. Damit möglichst viele Tierarten genügend Nahrung finden, ist es wichtig, auf Vielfalt zu achten und auch heimische Pflanzen anzubieten, denn anders als beispielsweise die Honigbiene benötigt die Wildbiene sie zum Überleben.

Vögel richtig füttern

Ob Vögel ganzjährig gefüttert werden sollten, darüber wird häufig diskutiert. Schaden kann es keinesfalls, doch zumindest sind sie dankbar, wenn sie in der kalten Jahreszeit mit Futter unterstützt werden. Doch es sollte das richtige sein, damit die Vögel gut genährt, statt krank werden. Gesalzenes oder verdorbenes Futter ist völlig ungeeignet. Gute Futtermischungen bestehen aus Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, bestimmten Sämereien und Körnern, Rosinen und gefetteten Haferflocken. Hygiene ist, genau wie bei uns Menschen, auch am Futterplatz der Vögel wichtig. Die Futterhäuser sollten daher regelmäßig gereinigt werden.

Wasser ist wichtig

Tiere benötigen sowohl im Sommer als auch Winter Zugang zu Wasser. Vögeln kann mit einem Vogelbad oder einer Wasserschüssel eine Wasserquelle bereitgestellt werden. Schalen, die mit Wasser und Kies oder Steinen gefüllt sind, versorgen Insekten mit Flüssigkeit. Kies und Steine sowie der niedrige Wasserstand sorgen dafür, dass die Tiere sicher landen. Wasserstellen wie Wassereimer, Regentonnen oder Gartenteiche sind potenzielle Gefahrenquellen, denn sie können darin ertrinken. Daher sollten sie abgedeckt werden.

Kohlmeise im Winter
Die Kohlmeise freut sich Sommer wie Winter über frisches Wasser – Foto: justinb / depositphotos.com

Häuser und Nistmöglichkeiten für die Tiere bauen

In einem tierfreundlichen Garten sollten Futterhäuser, Unterschlüpfe für Vögel und Igel sowie Insektenhotels nicht fehlen. Vögel finden mittlerweile immer weniger Nistmöglichkeiten. Dabei ist es so einfach, im Garten Nistkästen aufzuhängen. Zur Anbringung von Nisthilfen, die unzugänglich für Katzen oder Marder sind, werden am besten sonnige und windgeschützte Plätze in Richtung Süd/Südost gewählt.

Insektenhotel bauen oder kaufen

Nicht nur Büsche, Bäume, Sträucher und Hecken, deren Äste nicht in der Brutzeit geschnitten werden dürfen, sondern auch Insektenhotels dienen als Nisthilfe und Unterschlupf, zum Beispiel für Wildbienen oder Nützlinge wie Hummeln und Marienkäfer. Sie können selbst gebaut oder fertig gekauft werden. Auch als Winterquartier eignet sich ein Insektenhotel gut und sollte daher in der kalten Jahreszeit im Garten bleiben. Für das Wildbienenhotel ist hartes Laubholz optimal geeignet. Ein kleines Vordach ist sehr sinnvoll, denn es hält Regen ab. Da Vögel eine Gefahr darstellen, sollten im Abstand von etwa drei Zentimetern dünne Drähte senkrecht gespannt werden.

Winterquartier für Igel und Durchgänge schaffen

Igel besuchen im Herbst gern natürliche Gärten, um Unterschlüpfe zu finden und hier zu überwintern. Geeignet sind beispielsweise Reisighaufen, dicke Laubschichten oder Holzstapel. Hecken sind eine gute Alternative zu Zäunen ohne Öffnungen, denn sie ermöglichen Igeln, durch die Gärten zu streifen und genügend Nahrung zu finden. Auf der Suche danach durchqueren sie große Gebiete und brauchen somit freien Zugang. Als Futter empfiehlt sich Katzennassfutter aus der Dose, das mit Igel-Trockenfutter, Eier und gebratenes, ungesalzenes Rinderhack gemischt wird.

Fazit

Einen Garten so zu gestalten, dass die verschiedensten Tiere Nahrungsquellen, Unterschlupf sowie Möglichkeiten zum Nisten und Überwintern finden, ist, wie diese Beispiele zeigen, nicht schwer und mit wenig Aufwand und Geld zu bewerkstelligen.