Ein Garten bietet viele Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, z. B. für Feierlichkeiten mit Freunden, sportliche Betätigung, Entspannung und vieles mehr. Im Winter liegen die meisten Gärten jedoch im Tiefschlaf. Den Garten im Frühling dann wieder auf Vordermann zu bringen, bedeutet oft viel Arbeit. Der Garten kann aber so gestaltet werden, dass die Arbeit im Frühling auf ein Minimum reduziert wird. Pflanzt man z. B. winterharte Pflanzen, die vor Kälte nicht besonders geschützt werden müssen und im Frühjahr aufs Neue blühen, ist schon viel gewonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Winterhärtezonen bei der Auswahl der Pflanzen berücksichtigen
- Es gibt für jede Vorliebe und Region entsprechende winterharte Pflanzen. Von Bäumen, über Stauden bis hin zu Blumen, ist alles dabei.
- Pflanzen in Töpfen benötigen besonderen Winterschutz
Pflanzen im Winter
Viele Pflanzen überstehen den Winter nicht und müssen im Frühling neu gepflanzt werden. Die Ursache ist entgegen der landläufigen Meinung nicht die Kälte, sondern das mangelnde Wasser.
Aus gefrorenem Boden kann wenig, bis kein Wasser gezogen werden. Daher sind insbesondere Pflanzen, deren Wurzeln tief in den Boden reichen, winterhart.
Je nach Region kann es im Winter mäßig bis sehr kalt werden. Je länger die Kaltphase andauert und je tiefer die Temperaturen fallen, umso tiefer friert der Boden. Das bedeutet, dass eine Pflanze, die in einer Region mit mäßigen Temperaturen um null Grad Celsius den Winter gut übersteht, in einer Region, mit 20 Grad weniger nicht für die Überwinterung geeignet sein kann. Um dies bei der Gartengestaltung berücksichtigen zu können, gibt es die Winterhärtezonen.
Winterhärtezonen
Die Winterhärtezonen geben an, für welche Temperaturen eine Pflanze geeignet ist. Das bedeutet, die Pflanze hat innerhalb dieser Temperaturspanne eine Chance von mindestens 80 % den Winter zu überstehen. Insgesamt gibt es elf dieser Zonen. Die Winterhärtezone 11 liegt bei unter -45,5 °C, kommt also in Deutschland nicht vor. Auf dem europäischen Festland gibt es nur die Zonen 5 bis 10, in Deutschland sogar nur die Zonen 5 bis 8. Daher findet man beim Einkauf zum Teil noch genauere Klassifizierungen, die mit Hilfe der Buchstaben a und b angegeben werden. Die Zone 5b geht beispielsweise von -26,1 °C bis -23,4 °C und die Zone 8b -9,4 °C bis -6,7 °C. Die Zonen mit dem Buchstaben a sind jeweils die kälteren Zonen als die mit dem Buchstaben b.
Winterharte Pflanzen
Es gibt eine große Auswahl winterharter Pflanzen. Im Folgenden werden einige dieser vorgestellt. Als Erstes die Bäume: Laubbäume werfen im Winter ihre Blätter ab und sparen sich so deren Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Außerdem gehen ihre Wurzeln oft tiefer in den Boden als bei vielen anderen Pflanzen, wodurch sie Schichten erreichen, die nicht zugefroren sind. Bei jungen Obstbäumen ist es manchmal sinnvoll den Stamm vor Frost zu schützen, damit dieser nicht reißt, wenn die Sonne scheint. Hierbei kann es helfen, den Stamm mit einem Jutesack einzuwickeln oder ihn mit einem Kalkanstrich zu schützen.
Winterharte Stauden wie einige Arten der Glockenblume oder der Pfingstrose überwintern in der Erde während die oberen Teile häufig erfrieren. Es ist hilfreich, vor dem Winter die oberen Teile zurückzuschneiden, sobald diese welk sind. Glockenblumen wachsen natürlicherweise sowohl in kühleren Gegenden wie den Alpen als auch im Süden Frankreichs. Es muss darauf geachtet werden, die winterharten Arten auszuwählen. Auch bei der Pfingstrose gibt es verschiedene Arten. Am besten man schaut nach der angegebenen Winterhärtezone.
Gerade in den Alpen gibt es viele wunderschöne winterharte Pflanzen, die auch den privaten Garten schmücken können. Die verschiedenen Arten der Zwiebelblumen beispielsweise sind häufig die ersten bunten Tupfer, die im Frühling durch die schmelzende Schneedecke dringen. Zu diesen gehören unter anderem Krokusse, Schneeglöckchen, Narzissen und Alpenveilchen. Mit diesen Pflanzen hat man bereits früh im Jahr Farbe im Garten. Sie benötigen keine besondere Pflege und keinen Winterschutz.
Natürlichen Sichtschutz vor neugierigen Blicken bieten Hecken. Dafür eignet sich neben der Eibe auch der Kirschlorbeer. Die Sorten Novita und Caucasia können sogar Temperaturen von bis zu -27 °C standhalten. Im Frühling blüht der Kirschlorbeer und erfreut so die Insekten im Garten. Die winterharten Sorten benötigen vor dem Winter keine besondere Pflege oder Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit.
Mit all den genannten Pflanzen braucht man sich nicht intensiv um seinen Garten zu kümmern während der Winterzeit. Selbst wer ein Ferienhaus in Österreich oder Südtirol besitzt, kann diese Wohnung im Winter getrost alleine lassen. Bei der Rückkehr im Frühling oder Sommer kann man direkt den blühenden Garten genießen.
Topfpflanzen
Wie bereits zu Beginn erklärt, ist bei vielen Pflanzen der Wassermangel im Winter ein Problem. Dieser tritt ein, wenn der Boden gefriert und die Wurzeln nicht weit genug in die Tiefe reichen. Viele haben im Garten auch Pflanzen in Blumentöpfen. Da der Topf von allen Seiten und nicht nur von oben gefrieren kann, können selbst winterharte Pflanzen in dem Fall Probleme bekommen. Deshalb ist es hilfreich, die Töpfe vor der Kälte zu schützen und entweder ins Haus zu stellen oder aber mit beispielsweise Jutesäcken oder anderen schützenden Materialien zu ummanteln. So kann das vollständige Gefrieren der Erde verhindert werden.
Fazit
Ein Garten muss nicht viel Arbeit machen, wenn es durch den Winter geht. Durch die richtige Auswahl der Pflanzen unter Berücksichtigung der entsprechenden Winterhärtezonen erhält der Garten sich selbst. Bevor man Pflanzen für die Gartengestaltung plant und einkauft, sollte man sich darüber informieren, welche Pflanzen der jeweiligen Winterhärtezone man benötigt, damit diese den Winter überstehen. Dies muss nicht nur von der regionalen Lage des Gartens abhängen, sondern kann auch von der Gestaltung auf kleiner Ebene beeinflusst sein. In der Nähe der Häuserwand ist es beispielsweise häufig etwas wärmer als auf einer Freifläche.
Neben den vorgestellten winterharten Pflanzen gibt es viele weitere. Für jeden Zweck und jede Gestaltungsidee finden sich Pflanzen, die pflegeleicht überwintern. Es gibt zum Beispiel ebenso winterharte Kletterpflanzen wie Teichpflanzen. Dieser Text soll lediglich einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten bieten, einen Garten winterfest zu gestalten.