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Pilze im Rasen loswerden

Pilze im Rasen
Foto: Imaginechina-Tuchong / depositphotos.com

Der Rasenpilz gehört in keinem Fall in Gärten, die mit einem gesunden, vollen und dichten Rasen beeindrucken sollen. Deshalb ist es wichtig, aktiv etwas gegen den Befall durch Rasenpilze zu unternehmen oder von Anfang an vorzubeugen.

Das Wichtigste zum Rasenpilz

  • Wenn Rasenpilze sichtbar werden, ist das ein Zeichen für einen ungesunden Rasen.
  • Rasenpilze lassen sich mit Hausmitteln ausmerzen.
  • Manche Arten sind giftig.
  • Wer die Ursache für den Rasenpilz kennt, kann diesem eher zu Leibe rücken.
  • Vertikutieren und allgemein die Rasenpflege schlagen besonders gut an.

Was sind Rasenpilze?

Kommt auf einer Rasenfläche im Vorgarten, auf öffentlichen Plätzen oder auf hübschen Blumenwiesen der Rasenpilz vor, fragen sich viele Betroffene, ob Pilze im Rasen giftig sind. Um das herauszufinden, müssen sie die Pilze im Rasen bestimmen. Das ist wiederum nicht ganz einfach, da es so viele verschiedene Arten gibt. Doch dazu weiter unten mehr.
Wenn Gartenbesitzer im Rasen Pilze entdecken, ist das kein Grund zur Freude. Unabhängig von der Pilzart sehen die Gewächse nicht schön aus und stören, wenn man sich zum Beispiel auf den Rasen legen möchte, die Kinder dort spielen oder Dinge auf dem Rasen abgestellt werden. Trifft man dann aus Versehen den Pilz, hinterlässt dieser unschöne Flecken und fühlt sich unappetitlich an.
Manche Arten sondern einen Geruch ab, den niemand gerne mag. Nicht nur Menschen, sondern auch die meisten Tiere finden diese Ausdünstung abstoßend. Doch es kommt auch vor, dass Hunde oder Katzen den Pilz verspeisen. Weil die Rasenpilze ungenießbar sind, kann der Verzehr Folgen für die Gesundheit haben. Gleiches gilt selbstverständlich, wenn kleine Kinder die Pilze zum Anbeißen finden.
Ein weiteres Problem: Der Rasenpilz kommt selten einmalig vor, sondern er verbreitet sich stetig immer wieder. Je mehr Rasenpilze im Garten wachsen, desto unschöner sieht der Rasen mit der Zeit aus. Manchmal hilft es auch nichts, wenn man den Rasenpilz vorübergehend entfernt. Pilze im Rasen kommen häufig wieder.
Wer Pilze im Rasen entdeckt, sollte zukünftig ein waches Auge auf Kinder und Haustiere haben. Zudem werden die Pilze sofort entfernt. Allerdings reicht es nicht, nur den Pilzkopf und den Stamm zu entfernen. Die Wurzel muss mit gezogen werden, damit der Rest nicht innerhalb kürzester Zeit nachwächst.

Die wichtigsten Arten im Überblick

Wer herausfinden möchte, welche Pilze im Rasen wachsen, sollten genauer hinsehen. Generell unterscheiden Experten zwischen zwei verschiedenen Arten: den Hutpilzen und den sogenannten Pilzkrankheiten, bei denen es sich gar nicht um echte Pilze handelt.

Die Hutpilze im Überblick

Diese Pilzart kommt vor allem in der warmen Jahreszeit vor. Hier findet der Hutpilz optimale Bedingungen vor, um sich zu vermehren und zu wachsen.
Die gute Nachricht: Diese Pilze im Rasen sind nicht schädlich. Allerdings gibt es zahlreiche Unterarten, welche allesamt zum Hutpilz gehören. Das sind zum Beispiel die Schwindlinge, die Tintlinge und der alkalische Rötling. Der Letztere ist übrigens giftig! Jede der genannten Unterarten vereint gleich viele verschiedene Pilzarten unter sich.
Tintlinge sind manchmal sogar essbar. Bevor man irgendeinen Rasenpilz isst, sollte man jedoch sehr sicher sein, um welche Art es sich handelt. Daher gilt im Zweifel lieber. Finger weg!

Die Pilzkrankheiten im Überblick

Neben den oben genannten Arten gibt es auch Rasenpilze, die gar keine echten Pilze sind. Es handelt sich vielmehr um eine Rasenkrankheit, welche aus Sporen besteht. Die Sporen werden auf dem ganzen Rasen verteilt und immer weitergegeben.
Zu diesen Pilzkrankheiten gehören unter anderem der Rasenrost. Diesen erkannt man, wie der Name erahnen lässt, an rötlichen oder an orangenen Flecken auf dem Gras.
Auch der Schneeschimmel gehört in diese Kategorie. Er hinterlässt helle Flecken, die nach der Schneeschmelze gehäuft auftreten. Anders als die Hutpilze tritt diese Art eher im Winter auf.
Auch die Dollarflechtkrankheit wird auf Rasen in unseren Breitengraden hin und wieder entdeckt. Es handelt sich um Stellen im Gras, die trocken aussehen. Viele Gartenbesitzer erkennen diese Rasenkrankheit erst recht spät, weil sie eher unauffällig ist.

Diese Pilzarten gibt es noch

Kennen sollten Gartenbesitzer vor allem die Sorten Feld-Trichterling, den gemeinen Riesenschirmling und die Schleimpilze. Des Weiteren entdeckt man hin und wieder den sogenannten Strohblassen Ritterling, den Riesenrötling und den Maipilz.
All diese Arten identifiziert man anhand von Farbe, Form, Größe und an der Art der Verbreitung. Selten kommen die Pilzarten Riesenbovist und Nelkenschwingling vor. Wer sich unsicher ist, ob dieser Rasenpilz im eigenen Garten lebt, findet im Netz zahlreiche Bilder zum Vergleichen, Bestimmen und Benennen.

Gründe für das Wachstum von Rasenpilzen im Rasen

Generell zeigt der Rasenpilz: Dem Rasen geht es nicht gut! Deshalb sollte sich Gartenbesitzer ernsthafte Gedanken über die Ursachen, Gründe und natürlich über die Lösungsmöglichkeiten gegen Pilze im Rasen machen.
Meistens kommt der Rasenpilz dann zum Vorschein, wenn im Garten sogenannte Staunässe herrscht. Gerade im Herbst und Frühjahr kommt das häufig vor, wenn es stark regnet, das Wasser aber nicht abfließen kann. Das passiert vornehmlich in Gärten auf ebenerdigem Grund und mit einem dichten Boden.
Die dichte Erde kann das Wasser nicht vollständig aufnehmen und die Reste versickern nicht in tiefere Schichten. Stattdessen bleibt das Wasser stehen und bietet einen optimalen Nährboden für Rasenpilze aller Art.

Wie man dem Rasenpilz vorbeugen kann

Der Rasen sollte so gut wie möglich durchlüftet werden. Der Wind kann das nur schaffen, wenn der Rasen nicht zu dicht wächst. An dieser Stelle hilft das regelmäßige Vertikutieren dabei, den Rasen möglichst luftig zu halten.
Wer keine Lust der Zeit für das Vertikutieren hat, der kann sich mit Nagelschuhen selbst helfen. Diese werden vor allem in der Übergangsphase zwischen den Jahreszeiten im Garten getragen.
Die besonderen Sohlen sorgen dafür, dass der Rasen quasi perforiert wird.
Helfen kann es außerdem, wenn der pH-Wert im Boden regelmäßig kontrolliert wird. Ein stabiler Wert um die Zahl 7 herum ist anzustreben. Sinkt der pH-Wert merklich, sollte man aktiv werden, bevor die Pilze auftauchen.

Das kann man gegen Pilze im Rasen tun

Gegen Rasenpilze kann man einiges tun. Nicht nur vorbeugende Maßnahmen wirken effektiv, sondern auch viele Maßnahmen, die man erst nach einem akuten Befall ausführt. Auf keinen Fall ist kopfloses Handeln gefragt.
Wer besonnen vorgeht, die richtige Methode wählt und die Ursachen genau kennt, der wird langfristig erfolgreich sein. Aber Vorsicht: Ist der Pilz im Rasen einmal besiegt, heißt das leider nicht, dass er niemals mehr wiederkommt.

Aktiv gegen schwere Böden vorgehen

Wie oben beschrieben, kann das Wasser in manchen Böden nicht gut abfließen. Das passiert vor allem bei einer sehr dichten Erde. Ein wenig luftdurchlässiger sowie leichter werden Böden, wenn man Sand zusetzt. Das klappt am besten direkt nach dem Vertikutieren.
Alternativ dazu kann Kies eingeharkt oder reifer Kompost ausgebracht werden. Kompost ist vor allem im Frühjahr ein effektives Mittel. Verwendet werden kann für diesen Zweck vor allem Wurmhumus, aber auch andere Arten.

Rasenverfilzungen loswerden

Verfilzt der Rasen, kann dieser nicht mehr gut durchlüftet werden. Um diese Verfilzungen loszuwerden, sollte abermals vertikutiert werden. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass alte Grasreste entfernt werden. Das Wasser verfängt sich dann nicht mehr so stark und verdampft zudem schneller, weil der Grund nicht mehr so sehr verdeckt wird.
Mit einer sogenannten Grabgabel können Verfilzungen ebenso entfernt werden wie mit Nagelschuhen. Die Schuhe nehmen die Verfilzungen zwar nicht aktiv aus dem Rasen heraus, doch sie sorgen für eine bessere Belüftung.

Den Boden genau im Auge behalten

Nur wer genau weiß, wie es dem Boden im Garten geht, kann die Ursache für den Rasenpilz herausfinden. Hierfür bietet es sich an, an verschiedenen Stellen im Garten Proben zu nehmen und den ph-Wert mit einfachen Streifen zum Messen herauszufinden.
Ist der pH-Wert kleiner als 7, sollte Kalk gestreut werden. Diesen Rohstoff bekommt man online oder im Baumarkt vor Ort.
Nicht nur der falsche pH-Wert, sondern auch ein akuter Mangel an Nährstoffen macht den Rasenpilzen das Leben leichter. Es kann helfen, wenn Nährstoffe von außen zugegeben werden, der Rasen gut durchlüftet wird und Kompost angewendet wird. Wie viele Nährstoffe gebraucht werden, ist von den Werten im Boden und von der Rasenart abhängig.

Mit Chemie gegen die Pilze im Rasen vorgehen

Wer Chemie im Garten einsetzen möchte, kann zu bewährten Fungiziden greifen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Mittel nicht ausschließlich gegen Pilze im Rasen wirken, sondern auch der Umwelt schaden können.
Wer Haustiere besitzt, die den Garten betreten dürfen, sollte auf Chemie verzichten. Meistens sind diese Produkte giftig und können über das Wasser in den Boden gelangen.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Die Fungizide bekämpfen die Rasenpilze nur insofern, als die Symptome nicht mehr länger sichtbar sind. Dennoch darf man davon ausgehen, dass der Rasen immer noch krank ist und sich der Rasenpilz sofort wieder ansiedelt, wenn man die Behandlung aussetzt oder abbricht.
Der Boden kann sogar durch chemische Mittel gegen Pilze geschwächt werden. Darunter leidet langfristig die Qualität und die Optik des Rasens.

Rasenpilze – essbar oder doch eher giftig?

Handelt es sich um Rasenpilze, sind diese nicht genießbar. Weder Mensch noch Tier sollten diese Arten essen. Meistens sind die Pilze zwar nicht extrem giftig. Übelkeit und andere vorübergehende Symptome können aber dennoch auftreten.
Dass jemand die Pilze in größeren Mengen aus Versehen isst, kommt extrem selten vor, weil die Pilze weder gut schmecken, noch gut riechen.
Kinder und Haustiere sollten generell Abstand zu den Pilzen nehmen. Wer Pilze gerne essen möchte, muss dieses im Wald suchen, nicht aber im heimischen Garten. So oder so gilt: Zuerst genau herausfinden, um welche Pilzart es sich handelt und erst danach kosten.

Hausmittel gegen Rasenpilze einsetzen

Mit Hausmitteln kommt man nur bei manchen Arten weiter. Manchmal kann es helfen, wenn man etwas Gießwasser mit Kalkseife oder reinem Spiritus mischt und die betroffenen Stellen damit benetzt.
Handelt es sich nicht um eine einzelnen Pilze, sondern um ganze Geflechte, sollte ein sogenanntes Benetzungsmittel hinzugegeben werden. Dieses sorgt dafür, dass sich das Mittel besser verteilt und man nicht zu viel Wasser nehmen muss. Generell sollte dieses Hausmittel äußerst sparsam angewendet werden, da es nicht nur die Pilze im Rasen, sondern auch den Rasen selbst schädigen könnte.
Auch das einfache Ausgraben der Pilze mitsamt der Wurzel kann einen Erfolg bringen. Nach dem Ausgraben sollte alle Utensilien und die Fläche um die betroffenen Stellen herum gut gereinigt bzw. abgespült werden. Ansonsten können die Sporen weiterhin verteilt werden.

Fazit zum Thema Rasenpilze

Fest steht: Wer den Rasenpilz effektiv bekämpfen möchte und das Gefahrenpotenzial einschätzen will, sollte zuerst die Art herausfinden. Klappen Maßnahmen gegen den Rasenpilz nicht auf Anhieb, darf man nicht sofort aufgeben. Stattdessen gilt es, Alternativen zur Bekämpfung zu testen und die optimale Lösung zeitnah zu finden.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Rasenpilz

Ist der Rasenpilz auf meinem Rasen giftig?

Unerfahrene Rasenbesitzer sollten in diesem Fall genau im Netz recherchieren sowie vergleichen und am besten einen Profi zur Identifizierung der Pilzart zurate ziehen. Der Rasenpilz wird bei gutem Licht fotografiert, um das Aussehen zu dokumentieren.

Ist mein Rasen krank, wenn plötzlich ein Rasenpilz auftaucht?

Manchmal gelangen die Rasenpilze durch Sporen in den Garten. Ist der Boden sehr schwer oder das Gras wächst dicht, siedelt sich der Pilz an. Daher wachsen Rasenpilze eher auf Gras, das nicht ausreichend gepflegt und vertikutiert wird.

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