Von geradlinigen Lounge-Gärten mit Buchs und Thuja bis hin zu wilden Bauerngärten mit Wiesenblumen – die Gestaltungsmöglichkeiten im Garten sind heute so vielfältig wie nie. Auch die Selbstversorgung erlebt eine Renaissance. Mit ihr halten Gemüse, Obst sowie Kräuter Einzug in die grünen Oasen.
In diesem Beitrag lernen Interessierte fünf beliebte Gewächse für den Kräutergarten und Wissenswertes rund um deren Eigenschaften kennen.
Allgemeines zur Anlage eines Kräutergartens
Einen Kräutergarten anzulegen, ist eine besondere Aufgabe. Es gibt eine große Vielzahl unterschiedlicher Arten von Kräuterpflanzen für Garten oder Balkon, die überraschende Differenzen in Bezug auf ihre Bedürfnisse aufweisen.
Nichts falsch machen Gartenfreunde im Regelfall mit einem gut durchlässigen Substrat. Spezielle Kräutererde mit Tonbeigabe eignet sich besonders gut. Was den Platz des Kräutergartens betrifft, sollten die einzelnen Gewächse passend zu ihren Bedürfnissen stehen können. Genügend Platz zwischen den einzelnen Pflanzen und die Auswahl verträglicher Nachbarn unterstützen die Vitalität der Kräuter.
Ein gesunder Kräutergarten ist zudem ein schöner Ort für Nützlinge wie Bienen, Marienkäfer, heimische Vögel und Schmetterlinge. Je natürlicher der Garten, desto besser fällt auch der Schutz vor Schädlingen aus.
Übrigens: Ein Blick unter die Erde kann sich hier bisweilen lohnen, denn die Engerlinge des Maikäfers fressen laut Umweltbundesamt gerne an Wiesenkräutern.
Diese fünf Pflanzen dürfen in Ihrem Kräutergarten nicht fehlen
Wer einen Kräutergarten anlegen möchte, greift dabei besonders gerne zu den folgenden fünf Pflanzen:
1. Salbei
Mit seinen pelzigen, sanft grünen Blättern ist der Salbei ein Hingucker im Kräutergarten. Da es sich um einen mehrjährigen Halbstrauch handelt, sollte Salbei im Frühling gepflanzt und ab dem zweiten Jahr ebenfalls im Frühjahr ein Rückschnitt vorgenommen werden.
Salbei mag seinen Standort gerne hell und freundlich. Voller Sonnenschein ist für das mediterrane Pflänzchen während der Gartensaison kein Problem. Gewässert werden sollte es dann, wenn die Erde rund um die Pflanze oberflächlich antrocknet und kein Regen in Sicht ist.
Während der Gartensaison kann Salbei regelmäßig geerntet werden. Hierfür werden die Triebspitzen gepflückt, die Blätter gründlich gewaschen und dann verarbeitet. Frische Blätter eignen sich gut als Beigabe zu mediterranen Pfannengerichten. In getrocknetem oder gefrorenem Zustand lässt sich Salbei hervorragend aufbewahren.
2. Basilikum
Basilikum ist ein echter Klassiker. Die grünen Blätter passen frisch auf Pizza und Pasta, schmecken aber auch zu Eis mit Erdbeeren und Balsamico-Creme sowie im Salat.
Im Kräutergarten mag es Basilikum gerne hell, will aber keine direkte Sonne. Die Pflanzung im Freiland sollte aufgrund der Frostempfindlichkeit erst im Anschluss an die Eisheiligen erfolgen. Unter den Wurzeln hat es Basilikum am liebsten dauerfeucht, aber ohne Staunässe.
Bei der Ernte können die einzelnen Triebe bis auf ein Blattpaar geschnitten werden. In der Küche werden die Blätter dann abgezupft, gewaschen und nach Belieben verwendet. Wichtig ist, sie nicht zu erhitzen, da Basilikum dabei sein charakteristisches Aroma verliert. Sein Duft hält im Übrigen auch so manchen Schädling fern. Der Dickmaulrüssler aus der Gruppe wenig beliebter Käfer zeigt sich davon jedoch nur wenig beeindruckt.
3. Thymian
Der Thymian ist genau wie Salbei ein mehrjähriger Halbstrauch und begeistert mit kleinen, graugrünen Blättchen. Die Pflanzung und der Rückschnitt sollten ebenfalls im Frühling stattfinden. Thymian überwintert mühelos im Freien.
Dieses Gewächs hält Trockenheit im Garten gut aus und steht gerne sonnig. Eine Faustregel besagt, dass die Pflanze jeweils etwa die Hälfte eines Tages in der Saison volle Sonne genießen sollte.
Beim Ernten der Thymianblätter genügt es, einzelne Triebe abzuschneiden und die Blättchen dann in der Küche zu zupfen. Thymian kann sehr gut getrocknet werden und schmeckt vor allem in Pastasaucen und auf Pizza.
4. Petersilie
Die Petersilie ist ein Sonderling und dennoch einer der beliebtesten Gäste im Kräutergarten. Gehackt und in verschiedenen Gerichten punktet das Kraut sowohl in krauser als auch glatter Form.
Da die Pflanze das Beet nicht gerne mit anderen Gewächsen teilt, sollte Petersilie am besten in einem eigenen Gefäß gepflanzt werden. Am besten ist ein Platz, den Schnecken nicht erreichen können, denn sie knabbern nur allzu gerne an den grünen Blättern.
Unbedingt vermieden werden sollte bei Petersilie Staunässe. Trockenheit duldet die Pflanze über kurze Perioden hinweg, bevorzugt aber leichte Wassergaben. Spannend ist auch das zweite Standjahr. Hier nämlich eignet sich Petersilie zwar nicht mehr für den Verzehr, bildet jedoch hübsche Doldenblüten aus.
5. Lavendel
Lavendel darf in keinem Kräutergarten fehlen. Die wärmeliebende, aromatisch duftende Pflanze fühlt sich auch nahe Arbeitsecken im Wintergarten wohl und weiß einen sonnigen Standort zu schätzen. Geerntet und getrocknet eignen sich die Lavendelblüten hervorragend als Beigabe in Duftsäckchen oder außergewöhnliches Küchengewürz.
Trockenheit hält Lavendel gut aus, sauren Boden allerdings nicht. Es empfiehlt sich daher, zunächst den pH-Wert zu prüfen. Dieser sollte nicht unter einem Wert von sechs liegen. Eine Kalkbeigabe hilft dabei, dem Lavendel ein geeignetes Zuhause zu bieten. Was Flüssigkeit angeht, reicht es vollkommen aus, die Pflanze nur selten zu gießen, was Lavendel auch in Sachen Pflegeleichtigkeit auszeichnet. Ein Rückschnitt Ende September hält die mehrjährige Pflanze hübsch.
Übrigens: In den Lavendelfeldern der Provence steht laut einer Beschreibung des NABU nicht etwa Echter Lavendel, sondern Lavandin.