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Eichhörnchen – Paarung und Aufzucht der Jungen

Ein rotes Eichhörnchen
© depositphotos.com @ seawhisper

Das bei uns gemeinhin als Eichhörnchen bekannte Baumhörnchen, ist das Eurasische Eichhörnchen mit seinem markanten rotbraunen Fell. Das putzige Tier mit seinem buschigen Schwanz und den braunen Knopfaugen wird von vielen gern gesehen. Behände hüpft das hübsche Nagetier von Ast zu Ast und von Baum zu Baum und kennt auch vor Menschen wenig Scheu. Das hiesige Eichhörnchen ist etwa 30 Zentimeter lang und hat einen ebenso langen Schwanz. Auffällig sind auch die Ohren mit den pinselartigen Haarbüscheln. Obwohl sich das Eichhörnchen hauptsächlich von Früchten und Samen ernährt, ist es doch auch ein Nesträuber. In Europa leben neben den Eurasischen Eichhörnchen noch zwei weitere Baumhörnchen. Immer öfter wird das ursprünglich amerikanische Grauhörnchen hierzulande gesichtet, das bewusst in manchen europäischen Ländern angesiedelt wurde. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent gibt es sehr viel mehr Arten an Baumhörnchen als in Europa. Der lateinische Name des Eichhörnchens lautet Sciurus.

Die Paarungszeit des Eichhörnchens

Das Eichhörnchen ist ein Waldbewohner, dass sich jedoch auch in größeren Parkanlagen wohlfühlt. Bevorzugt lebt es in Mischwäldern. Eichhörnchen trifft man in Höhen bis 2000 Metern an. Inzwischen ist das Eichhörnchen auch ein fester Bestandteil der urbanen Fauna. Die Paarungszeit des Eichhörnchens beginnt im späten Winter Ende Januar und endet im Sommer Ende August. In vielen Jahren gibt es zwei Paarungszeiten. Die im späten Winter gezeugten Jungen kommen im März oder April zur Welt. Ein zweiter Wurf erfolgt dann im Sommer zwischen Mai und August. In sehr harten Wintern mit wenig Nahrung kann die frühe Paarungszeit entfallen. Eichhörnchen sind in der Regel Einzelgänger. Sie leben in Revieren, die bis zu fünf Hektar groß sein können. Je weniger Nahrung vorhanden ist, umso größer ist der Aktionsradius eines Eichhörnchens. Wenn es ausreichend Fressen gibt, dulden Eichhörnchen auch Artgenossen in ihrer Nähe.

Die Paarung selbst ist eine wilde Jagd

Rotes, eurasisches Eichhörnchen klettert am Baum
© depositphotos.com @ seawhisper

In der Paarungszeit begeben sich die männlichen Eichhörnchen in die Reviere der Weibchen. Angriffslustig fordern sie ihre Geschlechtsgenossen heraus. Mit den Weibchen liefern sich die Männchen nun wilde Verfolgungsjagden. Um die Männchen anzulocken, sondern die Weibchen ein Vaginalsekret ab. Wenn das Weibchen noch nicht zur Paarung bereit ist, kann es durchaus zu Kämpfen mit dem Männchen kommen. Die Phase der Werbung kann sich über Tage erstrecken. Bald aber ist die Flucht der Weibchen nur noch ein Spiel. Durch das steile Aufstellen des Schwanzes drückt das Weibchen alsbald seine Bereitschaft zur Paarung aus. Eichhörnchen sind polygyne Lebewesen. Polygynie kann mit Vielweiberei übersetzt werden. Das heißt, die Männchen verlassen die Weibchen bald nach der Paarung und suchen sich eine neue Partnerin. Mit der Aufzucht des Nachwuchses haben die Männchen nichts zu tun. Sollte doch mal ein Männchen bis zur Geburt bei der Partnerin ausharren, wird es vom Weibchen verbissen.

Die runden Nester der Eichhörnchen

Die runden Nester der Eichhörnchen werden Kobel genannt. Die tagaktiven Kletterer errichten bis zu acht dieser kugelförmigen Hohlbauten, da sie wegen Parasitenbefall oder anderer Störungen öfter umziehen müssen. Der Bau eines Kobels dauert drei bis fünf Tage. Ein Kobel wird in sechs und mehr Metern Höhe an der Basis eines Astes oder in einer Astgabel errichtet. Gern werden verlassene Vogelnester oder Spechthöhlen als Grundlage für den Kobel genutzt.

Der kugelförmige Bau hat einen Durchmesser zwischen 30 und 50 Zentimetern. Der Innenraum ist nur etwa halb so groß. Der Kobel wird aus Blättern, Zweigen, Federn und Bast errichtet und innen mit Moosen ausgekleidet sowie mit Gras ausgepolstert. Die Nester der Eichhörnchen sind nahezu wasserfest und gut wärmeisoliert. Ein Kobel dient nicht nur zur Geburt und Aufzucht des Nachwuchses, sondern auch zum Schlafen oder Ausruhen am Tage.

Dabei werden die einzelnen Kobel nicht beliebig benutzt. Jeder Kobel hat seine feste Bestimmung. Die Nester der Eichhörnchen haben mindestens zwei runde Ausgänge, um bei Angriff eines Feindes schnell fliehen zu können. Eines der Schlupflöcher weist dabei immer nach unten, um direkt zum Hauptstamm des Baumes zu gelangen. In der Nähe von Menschen errichten Eichhörnchen ihre Kobel auch schon mal auf Dachvorsprüngen, Balkonen oder in Kästen von Rollläden.

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Der Wurf eines Eichhörnchens

Der Kobel für die Geburt und Aufzucht der Jungen wird besonders sorgfältig ausgeführt. Eine für diesen Zweck gebaute Hohlkugel kann durchaus bis zu 50 Zentimetern Durchmesser haben und in Höhen bis zu 15 Metern in alten Bäumen hängen. Ein Eichhörnchenweibchen bringt zwischen drei und acht Junge zur Welt.

Die Jungen wiegen bei der Geburt gerade mal zwischen acht und fünfzehn Gramm, also so viel wie ein Radiergummi. Der Nachwuchs des Eichhörnchens ist zu Anfang blind und nackt. Die Finger an den Gliedmaßen sind auffällig lang und Vorder- und Hinterbeine sind durch eine dünne Haut verbunden, die später verschwindet. Die Aufzucht der Jungen beträgt insgesamt vier Monate, bis sie in die Freiheit entlassen werden. Die kleinen Eichhörnchen werden nach der Säugezeit mit Pilzen, Beeren, Knospen, jungen Trieben, Nüssen, Samen, Bucheckern und Zapfen gefüttert. Seine Vorräte verwahrt das Eichhörnchen übrigens nicht in einem Kobel, sondern es gräbt sie in der Erde ein.

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