Im Garten sind normalerweise kaum Vorbereitungsarbeiten zum Überwintern von Pflanzen nötig. Etwas anders sieht es bei Balkon- und Kübelpflanzen aus. Was ist hier zu beachten, wie viel Aufwand ist nötig und ausreichend, wann ist weniger mehr? Unser Ratgeber klärt auf.
Generell gilt: Alle Pflanzen, die in unseren Breiten heimisch sind und damit ihren natürlichen Lebensraum haben, sollten ausreichende Winterhärte haben, um den Winter im Freien zu überstehen. Ausnahmen sind Jungpflanzen und Pflanzenarten, die ursprünglich aus Südeuropa, Südamerika und anderen Orten stammen, an denen ein mediterranes, subtropisches oder tropisches Klima vorherrscht.
Viele Pflanzen erleben den Winter als eine Art Überlebenstest, manche sind frostfest bzw. winterhart und bleiben so von unangenehmen Folgen verschont. Einige empfindliche Pflanzen, die auf sonnigen Balkonen ihr Heim gefunden haben, ertragen die Kälte und den Frost dagegen überhaupt nicht. Deswegen ist es nun an der Zeit, diese frostempfindlichen Schützlinge in ein Winterquartier zu entführen.
In allen Regionen, außer den wärmsten auf dieser Welt, haben die meisten Pflanzen die Anlagen zur sogenannten Vegetationsruhe im Winter. Aktiv wachsende Pflanzen können den eisigen Temperaturen nicht für längere Zeit widerstehen. In Folge haben diese Pflanzen sich angepasst. In der Vegetationsruhephase setzt das Wachstum aus und die Pflanze kehrt in einen Zustand der Ruhe ein, bis die Wachstumsbedingungen zurückkehren.
Wie Balkonpflanzen gut durch den Winter kommen
Zunächst ist dafür zu sorgen, dass alle Pflanzen bei guter Gesundheit sind. Eine letzte „Fütterung“ ist ratsam als Nährstoffpolster. Damit der Wurzelballen im Winter nicht gefriert, sollte der Topf mit Noppenfolie oder einem Jute-Sack umwickelt werden. Dies hält warm und isoliert vor großem Kälteeinfluss. Vor Verdunstung und Schnee schützt man die Erde am besten mit Fichtenreisig. Der Untertopf kann mit einer Styroporplatte versehen werden, damit der Topf und die Wurzeln vor Frost geschützt sind.
Überwintern von Kübelpflanzen
Als Kübelpflanzen bezeichnet man exotische Pflanzen, die aus tropischen oder subtropischen Gefilden nach Mitteleuropa importiert wurden. Der offensichtliche Vorteil beim Überwintern von Kübelpflanzen: Sie sind ohnehin mobil, im Kübel eben. Also kann man sie bequem und sauber ins Haus bringen, vorausgesetzt der nötige Platz ist vorhanden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, sie in Garage oder Keller zu verstauen oder die Pflanzen gut verpackt im Freien stehenzulassen.
Die Unterbringung im Winterquartier sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Man präpariert bzw. versetzt die Pflanzen also so spät wie möglich. Sie sollten im Winter nicht zu stark gegossen werden. Da sie dann kaum Wasser benötigen, steigt die Fäulnisgefahr. Die Pflanzen benötigen Licht, Luft und gemäßigte Temperaturen, man stellt sie also in einen hellen, belüftbaren Raum.
Überwintermöglichkeiten im Überblick
Gewächshaus
Das frostfreie Gewächshaus ist der beste Ort für die Überwinterung von Balkon- und Kübelpflanzen, die keine Kälte mögen. Es bietet viel Licht, Wärme und normalerweise gute Möglichkeiten zur Belüftung beziehungsweise zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Wer ein Kleingewächshaus in seinem Garten hat, der sollte dieses also unbedingt für die Überwinterung seiner Pflanzen nutzen, vorausgesetzt es ist beheizbar.
Wintergarten
Ein beheizter Wintergarten eignet sich sehr gut zum Überwintern von Balkon- und Kübelpflanzen, ähnlich dem Gewächshaus. Der Kaltwintergarten dagegen ist weniger gut geeignet, wie man instinktiv vermuten würde. Wenn tagsüber die Sonne scheint, wärmt sich dieser Typ von Wintergarten teils bis auf sommerliche Temperaturen auf, um dann zur Nacht auf Minusgrade abzustürzen. Solche großen Schwankungen bekommen den Pflanzen gerade in der Winterruhe überhaupt nicht.
Keller
Wenn schon im Keller, dann sollte den Pflanzen dort wenigstens Ruhe vergönnt sein. Der Keller ist nur für Pflanzen geeignet, die sich in Winterruhe versetzen lassen, dafür sind dann einstellige Temperaturen und Dunkelheit am besten geeignet. Gießen sollte man kaum, nur so viel, damit die Wurzeln nicht vollkommen austrocknen.
Garage
Ein Überwintern in der Garage ist nur für robuste Pflanzen geeignet. Dazu gehören z. B. Yucca, Ficus, Hanfpalmen und Granatapfel. Aber auch diese vertragen keine längeren Frostphasen. Außerdem sollte Tageslicht und vor allem Luft hineingelangen können. Ein Problem ergibt sich aus den Abgasen der Autos, die den Pflanzen naturgemäß nicht guttun.