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Gartenelektrik 230V

Obwohl der Garten der Teil des Hauses ist, der dem oder der Hausbesitzerin beziehungsweise der Familie die Natur näher bringt, kann und soll auch im Garten nicht auf elektrischen Strom verzichtet werden. Zum einen wird dieser so oder so zum Betrieb der nicht selten zahlreichen Geräte benötigt, mit deren Hilfe der Garten selbst in Ordnung gehalten wird und zum anderen, um ständige Einrichtungen wie eine Teichpumpe oder eine Teichbeleuchtung mit Energie zu versorgen. Die einfachste Lösung ist natürlich das Ausrollen eines Verlängerungskabels oder einer Kabeltrommel, jedoch auch die optisch unschönste Art, im Garten an Strom zu kommen. Für den gelegentlichen Einsatz von Heckenscheren oder dem elektrischen Rasenmäher sicherlich eine durchaus übliche Vorgehensweise, nicht jedoch für den dauerhaften Betrieb von Installationen. Was nützt ein schön angelegter Gartenteich mit einem dazu aufgebauten Quellstein oder einem hübschen Wasserspeier, wenn von dieser Anlage einfach offen ein Kabel wegführt, das zudem noch eine Stolperfalle und weitere Gefahren in sich birgt? Hier ist es besser, die Elektro-Installation richtig durchzuführen, wobei das Verlegen der Kabel nur einen Aspekt darstellt. Bei Elektroinstallationen im Außenbereich müssen einige sicherheitsrelevante Punkte unbedingt beachtet werden, um einerseits einen störungsfreien Betrieb der Teichanlage zu gewährleisten und andererseits eine Unfallgefahr durch unsachgemäßen Einbau zu vermeiden.

Der FI-Schalter

Der in Europa übliche 230 V Haushaltsstrom kann unter Umständen zu einer tödlichen Gefahr werden. Dies bezieht sich im Besonderen auf die Verwendung der elektrischen Energie in Nass- und Außenbereichen. In Badezimmern wie auch für die Küche sind gemäß den Verordnungen der VDE der Einsatz von Fehlerstrom-Schutzschaltern vorgeschrieben. Diese kurz FI genannten Schalter verhindern die länger anhaltende Durchleitung von Fehlerströmen und schalten die Stromzufuhr wesentlich schneller ab als ein herkömmlicher Sicherungsautomat. Für den Außenbereich empfiehlt es sich, einen Fehlerstrom-Schutzschalter des Typ A installieren zu lassen. Wenn auch einige elektrische Installationen wie etwa der Anschluss einer Lampe durchaus von einem Laien durchgeführt werden kann, so sollte die Einrichtung eines FI dem Fachmann überlassen bleiben. Wer die Kosten für den Handwerker scheut, kann aber auch einen Personenschutzschalter erwerben, der einfach zwischen das nach außen führende Kabel und dem Hausinternen Sicherungskasten gesteckt wird. Dann muss aber auch sichergestellt sein, dass alle benötigte Energie im Garten über diese Leitung läuft und das dieses Kabel dreiadrig aufgebaut ist, also unbedingt einen Erdungsleiter (Farbe Gelb-Grün) besitzt.

Kabel im Außenbereich verlegen

Unsere Erde, auch unsere gute Gartenerde, ist nicht so harmlos wie es scheinen mag. In ihr befinden sich teilweise aggressive Stoffe, die etwa Kunststoffe angreifen. Darum besitzen Kabel für den Außenbereich, technische Bezeichnung beispielsweise NYY-J 3 x 1,5, eine spezielle Isolierung, die gegen mechanische Belastungen und Säuren sowie Laugen weitgehend resistent sind. Um aber auch Beschädigungen durch spitze Steine im Erdreich zu vermeiden, sollte das Kabel zusätzlich in einem sogenannten Panzerrohr verlegt werden, dabei handelt es sich um ein Kunststoffrohr, etwa ein Flexrohr EN25, dass das Kabel vor entsprechenden mechanischen Einwirkungen zusätzlich schützt. Um ein Kabel für den Außenbereich ordnungsgemäß zu verlegen, sollte ein etwa 60 cm tiefer Graben gezogen werden, die Tiefe ist notwendig um eine Verletzung des Kabels etwa durch einen Spaten zu vermeiden. Der Graben wird vor dem Verlegen des Panzerrohres mit einer 10 cm starken Sandschicht gefüllt und auch auf das Rohr kommen noch einmal 10 cm Sand. Wer alle Unvorhergesehenheiten ausschließen möchte, kann darüber auch noch ein entsprechendes Warnband legen, bevor der Graben wieder zugeschüttet wird. Natürlich werden für die Endpunkte, Anschlüsse oder Verteilerdosen im Garten entsprechend Wassergeschützte Teile benötigt.

Werkzeuge für das Kabel verlegen

Den größten Aufwand erfordert natürlich das Ziehen des Grabens. Wer sich gerne sportlich betätigen möchte, kann hier mit Schaufel und Pickel zu Werke gehen, muss aber bei sonst geringer körperlicher Betätigung mit einem gehörigen Muskelkater rechnen. Einfacher und eleganter ist der Einsatz eines Minibaggers, der bei entsprechenden Werkzeugvermietungen ausgeliehen werden kann. Die Bedienung eines Minibaggers ist relativ schnell erlernt. Auch für die Hauseinführung des Kabels beziehungsweise des Panzerrohres kann es notwendig sein, ein Kernbohrgerät auszuleihen, mit dem ein sauberes und wirklich kreisrundes Loch in die Hauswand gebohrt werden kann. Der Verschluss der Kabeleinführung kann anschließend mit Fertig-Mörtel oder bei geringerem Umfang auch mit Silikon erfolgen. Für die verschiedenen Elektroinstallationen werden natürlich die entsprechenden Werkzeuge benötigt wie Schraubendreher, Seitenschneider, Abisolierzange usw.

Zum Schluss ein guter Rat. Wer sich mit Elektroinstallationen nicht auskennt, sollte auf jeden Fall zumindest einen Bekannten oder Verwandten hinzuziehen, der darin Erfahrung besitzt. Für die Installation eines FI muss auf jeden Fall ein Fachmann hinzugezogen werden, schon um eventuellen Ärger mit der Gebäudeversicherung im Schadensfall zu vermeiden.