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Gartenkultur – die schönsten Gartenstile

Gartenanlage in Vietnam
Foto: AlexGukBO / depositphotos.com

Der Garten Eden ist in den abrahamitischen Religionen das Synonym für das Paradies. Auch in anderen Hochkulturen spiegelt der Garten die menschlichen Träume von Schönheit, Harmonie und Vollendung wider. Teilweise unabhängig und teilweise in direkter Konkurrenz zueinander haben sich auf diese Weise einzigartige Gartenstile auf dem Globus entwickelt, die jedem Gartenbesitzer als Inspirationsquelle dienen können.

Wir stellen die schönsten Gartenstile mit ihren besonderen Merkmalen vor. Wer sich selbst einen lebendigen Eindruck von der Gartenkunst in anderen Ländern verschaffen möchte, kann dies durch einen Besuch in Berlin-Marzahn in die Gärten der Welt tun. Andere Inspirationen erfahren Sie in einem Hausbau Blog, denn zu einem schönen Haus gehört ein schöner Garten.

Französischer Barockgarten

Frankreich war in der europäischen Kultur lange Zeit das Maß aller Dinge. Im Barock, dem absolutistischen Zeitalter, besaß der französische Sonnenkönig eine Strahlkraft auf ganz Europa und alle Könige orientierten sich in Kunst und Etikette an Paris und Versailles. Französische Gärten sind streng, formal und repräsentativ. Es geht im Barockgarten um die Darstellung von Macht und Pracht.

Der Leitgedanke ist die Zähmung der Natur zum Ergötzen der Menschen, und so sind kunstvoll geformte Bäume und Hecken (Bosketts) die auffälligsten Merkmale von französischen Gärten. Andere beeindruckende Gestaltungsformen sind Irrgärten und prachtvolle Wasserspiele. Repräsentativ ist die zentrale Achse, die durch die schönsten Stellen im Garten führt. Hier sind die Bodenplatten im Idealfall aus Marmor oder Granit.

Englischer Landschaftsgarten

Der Englische Landschaftsgarten ist eine Gegenbewegung zum Französischen Barockgarten. Nicht die Bändigung und Zähmung der Natur ist das gestalterische Leitziel, sondern die Freiheit der Natur und die Betonung ihrer urtümlichen Kraft und Stärke. Englische Gärten sollen begehbare Gemälde sein, welche die Einheit von Natur, Poesie und Malerei symbolisieren. Es entsteht ein Idealbild der Natur, das von Menschenhand gezeichnet ist.

Beliebte Bestandteile des Englischen Gartens sind sanft modellierte Seen und Wiesen mit einem Panorama an schönen Wäldern, Hainen und Baumgruppen. Immer wieder stößt der Wanderer auf den geschwungenen Wegen auf kleine Überraschungen. Dies können Pavillons, Tempel, Bögen, Türme und Ruinen sein. Beliebte Elemente sind Brücken über kleine Flussläufe und Teiche, die wiederum kleinere Busch- und Bauminseln besitzen können. Zierblumen haben hingegen eine eher untergeordnete Bedeutung.

Japanischer Garten

Der japanische Garten ist vom Zen-Buddhismus, Shintoismus und Konfuzianismus inspiriert. Ein weiterer Schlüssel zum Verständnis japanischer Gärten ist die fernöstliche Dialektik der Harmonisierung der Gegensätze, die im Yin-und-Yang-Prinzip zum Ausdruck kommt. So besitzen japanische Gärten strenge Gestaltungsprinzipien, die dennoch den Eindruck höchstmöglicher Natürlichkeit erzeugen.

Die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Wasser und Metall werden in die Gartenkunst integriert. Es entsteht unter dem Maßstab der Konzentration auf das Wesentliche ein harmonisches und geschlossenes Landschaftsbild, bei dem einzelne Elemente wie Steingärten, Moosgärten und Teichgärten mit unterschiedlicher Emphase betont werden. Der Garten soll als grenzenlos empfunden und das Große im Kleinen gespürt werden. Der Japaner liebt Abstraktionen, sodass eine geschnittene Kiefer mit Felsen und Farnen eine Lichtung symbolisieren kann.

Die Magie des Augenblicks wird durch plätscherndes Wasser, herabfallendes Laub, das Klopfen der Bambusrohre, Windgeräusche und Schattenspiele eingefangen. Eine Besonderheit ist der meditative und kontemplative Zen-Garten mit seinen eher spartanisch anmutenden Sand- und Steinflächen. Der Hintergrund ist, dass die verborgenen inneren und übergeordneten Wahrheiten sich dem Wissenden jenseits der Materie offenbaren.

Orientalischer Garten

Ein wichtiger Bezugspunkt für den Orientalischen Garten ist zunächst der Persische Garten. Die Perser waren lange vor den Römern eine Hochkultur mit einem großen zusammenhängenden Reich. Was bei den Römern die Aquädukte waren, waren bei den Persern die Qanaten. Diese angelegten Rohrleitungen waren die Bedingung dafür, dass in der Wüste das Leben blühen konnte. Nach dem Siegeszug der Mohammedaner behielt der Orientalische Garten die Bedeutung des Wassers bei, das aus religiösen Gründen die Reinwaschung symbolisiert.

Das Wasser wird im Orientalischen Garten auf vielfältige Weise in Szene gesetzt. Dies können Kanäle, Becken, Wasserspiele, Brunnen, Fontänen, Kaskaden und Terrassen sein. Am Pavillon befinden sich außerdem viele schattige Plätze, die Abkühlung verschaffen. Kunstvolle Mosaike erfreuen das Auge im Orientalischen Garten und viele Blumen und Pflanzen schmücken die Szenerie. Die Blumenbeete sind abgesenkt, damit ein Eindruck eines Blumenteppichs entsteht.

Bei den Formen dominieren Quadrate und Kreise als Symbole des Lebens und der Materie bzw. des Himmels. Beliebte Pflanzen sind im Orientalischen Garten Palmen, Lotusblumen, Jasmin, Granatäpfel und Myrte. Der Orientalische Garten ist viergeteilt und der Mensch steht im Zentrum als Beherrscher der Natur.