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Im Sommer auf der Terrasse arbeiten

Im Sommer auf der Terrasse arbeiten
© Yevhenii / stock.adobe.com

Sich drei bis viermal in der Woche im Grünen aufzuhalten hat messbare positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Doch in Zeiten des Arbeitskräftemangels bleibt Vielen kaum genügend Freizeit. Deshalb verlegen immer mehr Menschen im Sommer ihr Homeoffice auf die Terrasse und im Herbst in den Wintergarten. Doch was ist bei der Einrichtung eines Arbeitsplatzes im Freien zu beachten?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Auch beim Arbeiten auf der Terrasse ist eine ergonomische Einrichtung wichtig, um Rückenschäden zu vermeiden.
  • Wettereinflüsse wie Wind und Hitze sollten bei der Planung nicht übersehen werden.
  • Stromanschluss und Internetverbindung sind meist leicht zu organisieren, erfordern aber Sicherheitsvorkehrungen.

Welche Einrichtung benötigt das Büro auf der Terrasse?

Der genaue Ausrüstungsbedarf hängt von der Art der Tätigkeit ab. Für viele Aufgaben genügen schon ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Laptop und ein Mobiltelefon. Wird auch mit Papier gearbeitet, kommen ein Drucker, Schreibzeug und ein Papierkorb hinzu. Doch vorwiegend ist es nicht damit getan, all das auf die Terrasse zu stellen.

Was ist bei den Möbeln zu beachten?

Möbel, die stundenlang bei der Arbeit genutzt werden, müssen genau an die Körpermaße des Nutzers angepasst werden, um Gesundheitsschäden durch Haltungsfehler vorzubeugen. Tisch- und Sitzhöhe, Neigungswinkel, Arm- und Rückenlehnen müssen verstellbar sein.
Das ist bei zur Freizeitnutzung gedachten Gartenmöbeln nicht der Fall. Ergonomische Büromöbel sind dagegen normalerweise nicht für die Nutzung in Außenbereichen geeignet. Sie werden durch den Einfluss von Feuchtigkeit, Temperaturveränderungen und Schmutz rasch schäbig. Hier hilft es, schon ältere billige Stücke zu verwenden, den Stuhl außerhalb der Nutzungszeiten ins Haus zu holen und den Tisch mit einer wasserabweisenden Plane abzudecken.
Soll die Terrasse außerhalb der Arbeitszeit auch zum Essen oder Sitzen mit Gästen verwendet werden, sollte es dafür separate Möbel geben. Den nötigen Platz dafür schafft man, indem man Klappmöbel auswählt und den Schreibtisch nach der Arbeit in eine Ecke schiebt.

Was ist bei der Stromversorgung wichtig?

Alles Elektrische, wie z. B. die Mehrfachsteckdose oder das Kabel für den elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch gehören immer gesichert, wenn man den Arbeitsplatz mehr als ein paar Minuten verlässt. Das gilt auch, wenn die Terrasse überdacht ist. Nicht nur Wasserspritzer beim Starkregen sind eine Gefahr, sondern auch Marder oder Wühlmäuse.
Legt man eine Kabelverbindung aus dem Haus, sollte man zudem Insekten bedenken, die durch die offene Tür oder das Fenster eindringen. Ein Fliegenschutzvorhang oder eine abgedichtete Durchführung durch ein Fliegengitter sind daher ratsam.

Muss der Laptop besondere Eigenschaften haben?

Strahlender Sonnenschein führt oft zu Gleißen und Spiegeln des Bildschirmes, das seine Nutzung schwierig macht und die Augen schädigt. Hierfür gibt es eigene Geräte mit entspiegelten Bildschirmen, die das Sonnenlicht weniger reflektieren. Zur Not schafft aber auch Beschattung durch einen Sonnenschirm Abhilfe. Er sollte sich leicht verstellen lassen, da sich der Lichteinfall mit dem Lauf der Sonne verändert und man regelmäßig nachjustieren muss.
Gute Kühleigenschaften sind unerlässlich. Durch die Kombination von Arbeitshitze und Sonnenlicht überhitzen Laptops bei der Nutzung im Freien im Sommer rasch. Dann erfolgt ohne Warnung eine automatische Abschaltung und nicht gespeicherte Daten gehen verloren. Ein passendes Kühlpad verbessert die Kühlung und zögert die Abschaltung hinaus. Häufiges Speichern und Beobachtung der Temperaturentwicklung sind aber dennoch wichtig.

Wie kann man die Internetverbindung sicherstellen?

Eine WLAN-Verbindung im Haus reicht meistens auch auf die Terrasse und erspart zusätzliche Kosten für das Internet. Ist sie nicht zuverlässig vorhanden, kann man mobiles Internet über einen Stick nutzen. Diese Lösung empfiehlt sich insbesondere, wenn man mit dem Laptop häufig unterwegs ist, und die Verbindung auch an anderen Orten verwendet.
Ist der mobile Empfang auf der Terrasse schlecht, oder möchte man sich die zusätzlichen Kosten für das mobile Internet ersparen, empfiehlt sich die Nutzung einer Powerline. Sie leitet das Internet auf die ohnehin vorhandene Stromverbindung um. Einziger Nachteil ist, dass man ein Datenkabel an den Laptop anschließen muss, das auf der Terrasse zur Stolpergefahr werden kann und die Mobilität des Computers einschränkt.

Welche Wettereinflüsse sind zu berücksichtigen?

Etwas Sonne auf der Haut ist bei der Arbeit sehr angenehm, aber im Hochsommer kann es schnell zu viel werden. Damit man sich keinen Sonnenbrand holt, sollte man Sonnenschutzcreme bei der Hand haben und den Arbeitsplatz angemessen beschatten können. Dabei ist zu bedenken, dass der Schatten eines Baumes oder einer Markise wandert und möglicherweise nicht ausreicht, wenn die Sonne tief steht.
Zur Abkühlung an besonders heißen Tagen ist eine Dusche im Garten nützlich. Wer dann in der nassen Badehose an den Arbeitsplatz zurückkehrt, sollte jedoch über ein wasserabweisendes Sitzkissen verfügen, um seinen Stuhl vor der Nässe zu schützen und die Haare dürfen nicht auf die Tastatur tropfen.
Zudem kann Wind zur Gefahr werden. Schon leichte Stöße verblasen Papier. Hier hilft es, mehrere Briefbeschwerer zur Hand zu haben, um separate Stapel oder Blätter am richtigen Platz zu fixieren. Wird der Wind heftiger, wirft er möglicherweise auch Stifte oder gar den Laptop vom Tisch. Bei letzterem kann der aufgeklappte Bildschirm wie ein Segel wirken. Daher klappt man ihn besser zu, wenn man den Arbeitsplatz verlässt, und verwahrt kleineres Arbeitszubehör in einem verschließbaren und eher schweren Behälter oder den Schreibtischschubladen.

Was tun bei Schlechtwetter?

Auch im Sommer kann man nicht immer im Freien arbeiten. Kommt plötzlich Sturm oder ein Gewitter auf, sollte man in der Lage sein, die Arbeit schnell in einen Innenraum zu verlegen. Deshalb sollte auch dort ein Schreibtisch nutzungsbereit sein.
Die Arbeitsausrüstung auf der Terrasse sollte mit möglichst wenigen Handgriffen verstaubar oder transportabel sein. Dabei haben die empfindlichen elektrischen Geräte wie Laptop und Drucker Vorrang. Die Kleinteile sind in einer gemeinsamen Kiste verstaut, bequem als ein einzelner Gegenstand mobil.
Ist der Stuhl nicht für Außenbereiche gemacht oder mit einem wasserempfindlichen Kissen ausgestattet, bringt man ihn am besten ebenfalls ins Haus. Der Tisch ist dafür meist zu groß und schwer. Man kann ihn jedoch abdecken und an die Wand schieben, um ihn besser vor Regenwasser zu schützen.

Fazit

Im Sommer auf der Terrasse zu arbeiten, ist gut für die Gesundheit und steigert das Wohlbefinden. Oft bringt der Ortswechsel auch neue Motivation und Inspiration und es fällt dank der frischen Luft und Ruhe im Garten leichter, sich zu konzentrieren. Der Arbeitsplatz auf der Terrasse muss jedoch sorgfältig durchdacht und geplant sein. Möglicherweise ist die Anschaffung spezieller Ausrüstung erforderlich.