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Koi-Karpfen im Gartenteich halten – worauf achten?

2 seltene Koikarpfen
Koikarpfen gibt es in den unterschiedlichsten Musterungen - Foto: HenrikL / depositphotos.com

Koi-Karpfen gehören in japanischen Gartenanlagen seit langen zur Tradition. Auch bei uns werden diese Fische im Gartenteich immer beliebter. Unglücklicherweise beschäftigen sich einige Teichliebhaber zu wenig oder gar nicht mit dem Thema Koi-Karpfen-Haltung, bevor sie die Tiere kaufen. Das ist fatal, denn die Haltung der Fische ist ein komplexes Thema, wie man auch im Koikarpfenratgeber nachlesen kann. Koi gehören zwar zu den Karpfen, welche sich leicht an ihre Umgebung anpassen und trotzdem sind bei der Haltung der Fische einige Dinge zu beachten, wenn man sich lange an ihnen erfreuen möchte.

Der Teich

Der Koi-Teich sollte möglichst an einem schattigen Platz liegen, um zu vermeiden, dass das Teichwasser sich durch direkte Sonnenstrahlung zu sehr erwärmt. Dabei ist nicht die Wassertemperatur an sich das Problem, sondern der Sauerstoffgehalt im Wasser, denn dieser nimmt ab, je wärmer das Wasser ist.

Deshalb sollte der Untergrund des Teiches keine sehr dunkle Farbe haben, damit das Licht der Sonne reflektiert und nicht absorbiert wird. Ein Nebeneffekt ist, dass die Koi auf einem helleren Untergrund besser sichtbar sind. Der Teich sollte nicht zu breit und zu lang sein, denn so hat die Sonne weniger Fläche zum Erhitzen des Wassers.

Der Koi-Teich darf allerdings nicht zu klein sein, denn die Fische wachsen während ihrem gesamten Leben weiter. So erreichen sie häufig eine Länge von 1 Meter oder länger. Für jeden Koi sollte das Minimum an Wasser von 1 Kubikmeter vorhanden sein. Daher ist es empfehlenswert, den Teich eher tiefer zu bauen, als sehr breit und sehr lang. Eine durchschnittliche Tiefe von 2 Metern ist geeignet, denn dann ist die Temperatur auf dem Teichgrund trotz Sommerhitze schön kühl. Im Winter gefriert der Teich aufgrund der Wassertiefe nicht bis auf den Grund, so können die Koi den Winter im Teich überdauern und müssen nicht unbedingt in ein Aquarium umgesetzt werden.

Eine Heizung für den Teich ist empfehlenswert und wird von vielen Koi-Besitzern genutzt. Außerdem ist sie ist zwar bei genügend Wassertiefe und mäßigen Wintern nicht zwingend notwendig, gibt aber vielen Haltern ein sicheres Gefühl.

Im Winter sollte beachtet werden, dass die Oberfläche des Teiches nicht vollständig gefriert, da sich sonst der Sauerstoffgehalt des Wassers zu stark absenkt. Dennoch sollte im Winter stets darauf geachtet werden, dass Wenn das Eis Öffnungen hat, können Gase entweichen, die bei der Verrottung von Organismen entstehen. Eine Plane zum Abdecken des Teiches ist in den meisten Fällen ausreichend, um zu verhindern, dass die Wasseroberfläche gefriert.

Umwälzpumpen können ebenfalls ein Einfrieren der Wasseroberfläche verhindern. Häufig hört man, dass Problem ist hierbei allerdings, dass das kalte Oberflächenwasser dann auf den Grund des Teiches gelänge und die Fische letztendlich doch einem Erfrierungsrisiko ausgesetzt wären. Umwälzpumpen sind aber im Sommer ideal, weil sie den Sauerstoffgehalt im Wasser erhöhen. Wer einer Abdeckplane als alleiniges Hilfsmittel nicht traut, kann zusätzlich noch einen Schwimmer nutzen, der das Oberflächenwasser etwas verwirbelt. Auch hier ist zu beachten, dass das kalte Wasser nicht zum Grund gelangt.

Sollte es vorkommen, dass die Wasseroberfläche doch mal vollständig zugefroren ist, darf die Eisdecke nicht zerschlagen werden, denn der daraus resultierende Lärm kann den Koi-Karpfen Schaden zufügen. Lieber sollte Heißwasser auf das Eis gegossen werden, solange, bis ein Loch im Eis entsteht.

Koi lieben sauerstoffhaltiges Wasser und reines Wasser mit einem gleichbleibenden pH-Wert. Der pH-Wert muss immer wieder geprüft werden und das Wasser darf nicht zu hart und nicht zu weich sein. Beim Teichbau sollte auf Bodenabläufe, eine gute Belüftung, ein ausreichendes Filtersystem sowie Entschäumer geachtet werden. Die Leistung des Filtersystems muss ausreichen, um das komplette Teichwasser wenigstens einmal pro Stunde durchzuleiten. Die Rohre sollten daher nicht zu klein im Durchmesser sein. Filteranlage ist darauf zu achten, dass ihr Leistungsvermögen, da sonst eine höhere Pumpleistung nötig wäre. Das Wasser ist regelmäßig auszutauschen, aber nur Stück für Stück, aufgrund von Temperaturveränderungen und Schwankungen des pH-Wertes. Die Stressbelastung wäre für die Koi auch zu hoch.

Koi-Karpfen richtig füttern

Im Teich wachsen zwar Pflanzen und es leben auch kleine Tierchen im Teich, die eine Nahrungsquelle für die Koi sind, aber dennoch sollte man seine Fische füttern. Die Koi sind als Allesfresser bekannt. Es ist dennoch empfehlenswert, Koi-Futter zu geben. Bei der Dosierung nicht zu viel füttern, denn nicht gefressenes Futter verursacht Verunreinigungen des Wassers. In den ersten 3 Monaten nach dem Kauf sollten die Fische sehr vorsichtig an Futter gewöhnen, da Zoohändler die Tiere recht wenig füttern. Die Wassertemperatur ist auch bei der Fütterung wichtig, denn das Futter ist in Kaltwasser schlechter verdaulich. Bei kühlem Wasser ist fettarmes Futter auf Kohlehydratbasis gut bekömmlich, bei wärmerem Wasser sind fettbasierte, proteinreiche Futtermittel eine gute Wahl. Im Winter sollte die Fütterung eingestellt werden.

Preise für Koi

Koi, die aus Japan importiert werden, können schon im Jungtieralter bis zu 400 Euro kosten. Ein preisgekrönter Koi auf Ausstellungen kann mit mehreren 100.000 Euro zu Buche schlagen. Diese Exemplare sind also für echte Liebhaber. Es gibt mittlerweile europäische Nachzüchtungen auf dem Markt, diese sind relativ preiswert und werden kaum ihren Wert steigern. Wenn man einen richtig guten Teich für seine Koi anlegen möchte, sollte man zwischen 2.000 und 5.000 Euro einplanen.