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Lästige Plagegeister: Die häufigsten Schädlinge im Garten

schwarzer Dickrüsselkäfer
schwarzer Dickrüsselkäfer - Otiorhynchus sulcatus - © depositphotos.com @ artush

Im Frühlingsgarten erwacht die Natur und schon wenige Wochen später grünt und blüht es, so weit das Auge reicht. Eigentlich könnte es so schön sein, doch Schädlinge verderben so manchem Hobbygärtner die Freude an seiner grünen Oase. Welche vier besonders häufig vorkommen und was gegen sie getan werden kann.

Dickmaulrüssler: Seine Larven sind die wahren Übeltäter

Der rund 1,4 Zentimeter lange Dickmaulrüssler ist ein ungeliebter Gast im Nutz- und Ziergarten. Sorgt er selbst nur für geringe Schäden wie Fraßspuren an Pflanzen, können seine Larven hingegen lebensbedrohlich für viele Gewächse sein. Besonders oft zu finden ist der Dickmaulrüssler an Rosen, Kirschlorbeer und Rhododendron, aber auch andere Arten können betroffen sein.

Das Problem ist, dass der Dickmaulrüssler seine Eier in Wurzelnähe einer befallenen Pflanze ablegt. Aus diesen schlüpfen dann zahllose Larven mit großem Hunger. Sie fressen nicht nur das feine, sondern später auch das grobe Wurzelwerk und machen sich sogar über die Stammbasis her. Das Gewächs welkt und stirbt ab, wenn nichts gegen die Plage unternommen wird.

Kein Wunder also, dass die Bekämpfung des Dickmaulrüsslers so wichtig ist. Am besten sollte sie zwischen April und Juni oder zwischen August und Oktober erfolgen, um dem Entwicklungszyklus des Schädlings begegnen zu können.

Als effektive Bekämpfungsmaßnahme gilt das Ausbringen von Nematoden. Die Fadenwürmer dringen in die Larven des Dickmaulrüsslers ein und infizieren sie mit einem Bakterium, das zum Tod führt. Ferner erfolgt parallel eine Weitervermehrung der Nematoden, sodass sich die Maßnahme umso wirkungsvoller gestaltet. Weitere Tipps um den Dickmaulrüssler zu bekämpfen finden sich hier.

Schnecken: Langsam, aber unangenehm

Schnecken im eigenen Garten sieht kaum ein Pflanzenfreund gern. Dabei muss allerdings differenziert werden, denn nicht jede Art ist zugleich ein Schädling. So steht beispielsweise die große Weinbergschnecke nicht nur unter Naturschutz, sondern geht auch gegen die Gelege der Nacktschnecke vor. Sie sollte deshalb geduldet werden.

Eine Bekämpfung wiederum ist bei

  • Roten Wegschnecken,
  • Ackerschnecken und
  • Spanischen Wegschnecken

sinnvoll. Sie lieben es, an frischen Trieben zu knabbern und können bei stärkerem Befall sogar ganze Pflanzen verschlingen. Aus abgelegten Eiern entwickeln sich außerdem neue Schnecken, die das Problem weiter verschärfen.

Keine gute Idee ist das Bekämpfen von Schnecken mit aggressiver Chemie wie Schneckenkorn. Das Mittel wirkt zwar zügig und effektiv, stellt jedoch eine Gefahr für Nützlinge dar, die sich von den Schnecken ernähren. Besser ist es daher, mit natürlichen Mitteln vorzugehen: Holzasche, Kaffeepulver und abschreckende Pflanzen wie Bohnenkraut oder Kamille können helfen. Manche Hobbygärtner stellen zudem Fallen in Form von mit Bier gefüllten Bechern auf. Nacktschnecken gehören zudem zum bevorzugten Igelfutter. Mit viel Glück helfen die kleinen Gartenbewohner also bei Schädlingsbekämpfung.

Empfehlenswerte Nützlinge im Einsatz gegen Schnecken sind einmal mehr Nematoden (konkret „Phasmarhabditis hermaphrodita“), aber auch Vögel wie Amseln, Meisen und Elstern gehören zu den Fressfeinden der gemächlichen Schädlinge. Es lohnt sich, eine vogelfreundliche Umgebung mit Nistkästen zu gestalten, in dem sich die gefiederten Helfer gern niederlassen.

Buchsbaumzünsler auf Pflanze
Der Buchsbaumzünsler © depositphotos.com @ IanRedding

Buchsbaumzünsler: Großes Problem aus Asien

Für Gartenbesitzer genau wie für Parkbetreiber ist der Buchsbaumzünsler einer der wohl ärgsten Feinde schöner und gesunder Pflanzen. Der Falter, dessen gefräßige Raupen für den Hauptschaden sorgen, kam einst aus Asien nach Europa. Nicht umsonst macht der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein darauf aufmerksam, dass der „kostenbewusste“ Import von Gewächsen ein großes Problem darstellt und bezeichnet Geiz als eine der Ursachen für die heutige Plage.

Kommt der Buchsbaumzünsler in den Garten, wirkt zunächst alles ruhig. Die kleinen grünen Raupen mit ihren schwarzen Punkten fressen sich häufig ganz unbemerkt in den tieferen Schichten des Buchsbaums satt und dringen Schritt für Schritt weiter vor. Sobald der Befall ein ausgeprägteres Maß erreicht hat, verfärbt sich der Buchs bräunlich gelb und leidet stark.

Was genau gegen den Buchsbaumzünsler hilft, ist eine wichtige Frage. Am wichtigsten ist es, den Pflanzenbestand regelmäßig zu kontrollieren und einem Befall so schnell wie möglich entgegenzuwirken. Das Absammeln der Raupen kann eine erste Maßnahme darstellen. Hierbei sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, da Buchsbäume giftig sind. Der Rückschnitt der Pflanze oder deren Entsorgung können die Zünsler ebenfalls wieder vertreiben. Alle Pflanzenreste und Raupen müssen im Hausmüll entsorgt werden, da sie auf dem Kompost oder im Biomüll weiterhin ein Risiko darstellen.

Blattläuse: Winzlinge in zahlreichen Formen

Blattläuse können ganz unterschiedlich aussehen. Ihr Farbspektrum variiert von Rot über Gelb bis hin zu Grün und Weiß. Weiterhin gibt es auch geflügelte Varianten. Allen Läusen gemeinsam ist das Schadbild, das sie hinterlassen: Pflanzen verkümmern, Blätter kräuseln sich und vertrocknen, es zeigt sich Blattfall und bei genauem Hinsehen sind ganze Kolonien der Schädlinge zu finden.

Wer Blattläuse gar nicht erst in seinem Garten begrüßen will, kann vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Das Anlegen von Mischkulturen mit abschreckenden Gewächsen wie

  • Lavendel,
  • Rosmarin,
  • Salbei und
  • Ysop

ist bereits ein guter Schritt. Und müssen die kleinen Schädlinge dennoch bekämpft werden, können Marienkäferlarven einen wertvollen Beitrag leisten. Auch Schlupfwespen können helfen, die Blattlauspopulation zu dezimieren (Achtung: Schlupfwespen gegen Lebensmittelmotten helfen nicht gegen Blattläuse!). Abfinden müssen sich Gartenbesitzer also nicht mit den lästigen Winzlingen.