Smart Homes sind bereits allgegenwärtig. Aber was ist mit Smart Gardening? Automatisierte und durch künstliche Intelligenz überprüfte Agrikultur ist in den letzten Jahren immer populärer und verbreiteter geworden. Aber auch auf kleiner Skala im eigenen Garten lohnt sich die Anschaffung vereinzelter Investitionen, um Wachstum und Erträge zu maximieren, Abläufe zu optimieren und eine ganz neue und detaillierte Sicht auf die gezüchteten Pflanzen oder den Rasen hinter dem Haus zu bekommen. Weniger Zeit, weniger Arbeit und weniger Aufwand für erhöhte Ernte und grüneres Gras.
Feuchtigkeits- und Bewässerungssysteme
Intelligente Bewässerungssysteme sind mit die größte und beste Anschaffung, um für optimalen Pflanzenwuchs zu sorgen. Mithilfe von kleinen Sensoren, die in der Muttererde von Beeten oder dem Rasen versenkt werden, wird deren Feuchte konstant überwacht. In Kombination mit der lokalen Wettervoraussage und einer Verknüpfung an eine Sprinkleranlage, kann Wasser so in idealer Menge und zur perfekten Zeit abgegeben werden – ohne manuelle Zuarbeit und mit optimaler Wasserersparnis. Je nach Modellen und Wohnort können so gute 20-40% des Wassers zurückgeschraubt werden. Die meisten Systeme kommen mittlerweile mit App-Integration und sind bequem vom Smartphone aus steuerbar. Wie bei vielen im Außenbereich verwendeten Elektroniken lohnt es sich auch hier mit einem Spannungsmesser ausgestattet zu sein, um eventuelle Störungen und Fehlfunktionen schnell und zuverlässig selbst herausfinden zu können – die witterungsbeständigen kleinen Geräte sollten allerdings lange genug ohne Komplikationen bleiben, um die initialen Anschaffungskosten innerhalb weniger Jahre zu amortisieren. Die Investition in hochwertige Geräte lohnt sich hier – nicht nur aufgrund ihrer Langlebigkeit, sondern auch zugunsten des Klimawandels und um zu vermeiden, dass nicht nach kurzer Zeit die Systeme im Elektroschrott landen.
Die richtige Beleuchtung zu jeder Zeit
Vor allem drinnen, aber auch in Gewächshäusern hilft es zudem, sich über eine automatische Beleuchtung zu informieren. Während das Tageslicht im Garten selbst für gewöhnlich gut genug ist, kann künstliches und speziell zugeschnittenes Pflanzenlicht gezielt beim Wachstum helfen. Auch hierfür kann ein automatisches System erstellt werden. Wer feste Installationen wie Hochbeete hat, kann hier die Lichtzufuhr ganz besonders gut kontrollieren. Der Vorteil hier? Dämmerungssensoren oder Bewegungsmelder vermindern die allgemeine Lichtverschmutzung und sorgen nur dann für Licht, wenn es die Pflanze tatsächlich braucht. Eine optimale Versorgung für gesündere Pflanzen.
Intelligente Mähroboter
Eines der beliebtesten und am einfachsten aufzusetzenden Gadgets ist der automatische Mähroboter, der, sobald eine gewisse Rasenhöhe erreicht wird und gute Wetterverhältnisse bestehen, das Gras mäht. Praktisch! Vor allem für diejenigen, die sich selbst mit wenig Zeit aufgrund von Arbeit, Familie oder sonstigen Verpflichtungen wiederfinden. Aber auch ältere Mitbürger schätzen den kleinen Roboter, wenn die körperlichen Bedingungen ein regelmäßiges Mähen nicht mehr erlauben. Sie punkten zudem mit wesentlich geringerer Lärmbelastung im Vergleich zu herkömmlichen und traditionellen Rasenmähern. Der Nachteil? Penibel manikürtes Gras bietet wenig bis keinen Schutz und Nahrungsquellen für Insekten und Nagetiere, welches dringend benötigt wird. Und ein automatisierter Roboter wird keinesfalls für Igel und Co. stoppen – etwas, das wir bei einem manuellen Rasenmäher noch weiterhin sehen und ausweichen können.
Wie ist der Stand der Dinge?
Laut neuster Kurzstudie „Smart Gardening“ der Internationalen Data & Analystics Group YouGov aus dem Jahr 2022 nutzt bereits etwa jeder zehnte Deutsche smarte Technologien im Garten, ein gutes Drittel allerdings steht dem ganzen noch skeptisch gegenüber – vor allem bei den älteren Befragten. Fast die Hälfte der Nichtnutzer (46 %) gibt als Grund an, die Gärtnerei als Hobby zu nutzen – und sich die Arbeit abnehmen zu lassen als eher kontraproduktiv. Mehr als ein Drittel (37 %) findet die initialen Anschaffungskosten zu hoch oder die Installation zu komplex. Für 11 % ist das eigene WLAN nicht ausreichend – oder es besteht die Angst vor Hackerangriffen.
Gärtnerei ist ein Hobby – ganz klar. Und wer sich dafür entscheide zumindest teilweise Selbstversorger zu sein, der genießt es (höchstwahrscheinlich) ebenso sehr, seine Zeit im Garten selbst zu verbringen. Eine Automatisierung der Abläufe optimiert zwar die Prozesse, benötigt aber dennoch auch manuelle Zuwendung, z.B. wenn man Hochbeete bei zu tiefen oder hohen Temperaturen abdecken muss. Roboter, die Saat aussäen und anbauen können, sind bereits in den Kinderschuhen und werden voraussichtlich innerhalb der nächsten paar Jahre auf den Markt gehen. Für die immer kräftiger unter Druck stehende Landwirtschaft im Zuge des Bevölkerungswachstums definitiv ein Muss. Für den Garten? Vielleicht danach.