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Baugenehmigung für einen Gartenschuppen

Baugenehmigung für Gartenhaus
Baugenehmigung für Gartenhaus – Foto: thierrydu47 / depositphotos.com

Kosten einer Baugenehmigung

Wenn Sie einen Antrag auf Baugenehmigung stellen, entstehen Verwaltungskosten, die Sie tragen müssen. Jedes Bundesland hat seine eigene Kostenaufstellung.

Folgende Fakten spielen für die Baugenehmigung eine Rolle:

  • die Höhe der Rohkosten bzw. der Warenwert des Gebäudes
  • die Größe des Gebäudes
  • die Anzahl der Fachkräfte, die zur Bearbeitung Ihres Antrags auf Baugenehmigung benötigt werden.

Aufgrund der eben genannten Faktoren sind die Kosten einer Baugenehmigung immer individuell zu betrachten. Ich empfehle Ihnen, dass Sie vorab mit dem zuständigen Bauamt Kontakt aufnehmen und sich nach den ungefähren Kosten erkundigen.

Sobald Sie die Baugenehmigung erhalten, werden auch die Baugenehmigungskosten fällig, die Sie zeitnah begleichen sollten. Aber Achtung: Manche Behörden wollen erst den Nachweis über die erfolgte Zahlung, bevor sie das Schriftstück aushändigen.

Wie lange dauert die Erteilung einer Baugenehmigung?

In der Regel dauert die Erteilung der Baugenehmigung 6 Wochen nach Antragstellung. Sollte Ihr Bauantrag abgelehnt werden, können Sie ihn bei Bedarf auch anfechten. Im nächsten Abschnitt erkläre ich Ihnen, wie das funktioniert.

Rechtsgrundlage einer Baugenehmigung

Bei jedem Bauvorhaben, auch wenn es um ein günstiges Holzgartenhaus auf Ihrem eigenen Grundstück geht, müssen Sie bei der zuständigen Gemeinde bzw. der Stadt einen Antrag auf Baugenehmigung stellen. 

Die Baugenehmigung oder eine Ablehnung wird nicht willkürlich entschieden, sondern die Entscheidung wird auf der Grundlage des vor Ort geltenden Planungsrechts und der Länderverordnung getroffen.

Jede Gemeinde erstellt einen Bebauungsplan, der gesetzlich verankert wird und anhand dessen Anträge auf Baugenehmigung beurteilt werden.

Der Bebauungsplan

Seit ca. 80 Jahren gibt es diese Bebauungspläne fast in allen Städten und Gemeinden. Diese Pläne sind da wichtig, selbst da, wo es um kleinere Bauvorhaben geht. In unserem Fall etwa ein kleiner Holzgartenschuppen. Diese Bauvorhaben werden im Bebauungsplan als „Nebenanlagen“ bezeichnet.

Im Bebauungsplan sind in der Regel bestehende Baugrenzen in Form von Linien eingezeichnet. Diese Linien dürfen nicht überbaut werden. Oft grenzt die Immobilie schon an diese Linie, sodass der Bau einer Nebenanlage bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden kann und die Baugenehmigung abgelehnt wird.

Diese Pläne wurden von sogenannten Stadtplanern erstellt, damit das Stadtbild erhalten bleibt und nicht planlos zugebaut wird. Die Stadtplaner werden also bei Anträgen zur Baugenehmigung hinzugezogen.

Kleinere Einschränkungen, die den Bau eines Gartenhauses betreffen, sind im ebenfalls im Bebauungsplan festgeschrieben. Das kann z. B. die Höhe des geplanten Gebäudes oder die Dachform betreffen.

Es existieren keine einheitlichen, ortsübergreifenden Pläne, sodass auch keine generellen Aussagen möglich sind.

Jeder Bürger hat das Recht auf Einsichtnahme in den entsprechenden Bebauungsplan, solange ein berechtigtes Interesse besteht.

Das Landesbaugesetz

Jedes Bundesland hat sein eigenes Landesbaugesetz. In diesem Gesetz ist unter anderem die zulässige Größe eines Gartenhauses verankert. Alle Bauten, die kleiner als diese festgelegte Größe sind, sind genehmigungsfrei. Bei der Bestimmung der Größe spielt nicht nur das tatsächliche Volumen eine Rolle, sondern auch die Höhe des Objektes. Berechnet wird beides in Kubikmetern.

Wie bei allen Gesetzestexten spielen genaue Definitionen eine wesentliche Rolle, die zur Baugenehmigung gehören.

Definition vom Gartenschuppen

Der Bau eines Gartenhauses wird im Baugesetz geregelt, weil es sich im Wesentlichen um ein Gebäude handelt. Hier können Sie sich die Definition (https://de.wikipedia.org/wiki/Schuppen_(Geb%C3%A4ude)) anlesen. 

Dem Gesetz nach dürfte ein nicht genehmigungspflichtiges Gartenhaus keine Küche, keine Toilette und keinen Aufenthaltsraum haben. Zusätzlich muss es problemlos auf- und abgebaut werden können.

Per Gesetz ist ein Objekt mit Betonfundament kein einfaches Gebäude mehr und deshalb ist es genehmigungspflichtig.

Das ist nur ein kleiner Teil der Aspekte, die im Gesetz geregelt sind. Schon damit sind wir Laien überfordert. Es ist vor Baubeginn ratsam, mit allen Unterlagen direkt zum Bauamt zu gehen, um sich vor Ort professionelle Hilfe zur Klärung der Notwendigkeit einer Baugenehmigung zu holen.

Das sollten Sie unbedingt bei einer Baugenehmigung für einen Gartenschuppen beachten!

Natürlich wird sich mancher Bauherr, gerade auch in größeren Städten fragen, wie das Bauamt alle Baustellen wohl überprüfen will.

Denken Sie erst gar nicht darüber nach, ob Sie ohne Baugenehmigung anfangen können zu bauen.

Denn es reicht schon, wenn irgendein Bewohner beim Bauamt vor Ort seine Bedenken über Ihre Baugenehmigung äußert. Diese Äußerungen werden beim Bauamt gerne gehört und schnellstens überprüft. Diese Überprüfung kann dann nicht nur richtig teuer werden, sie wird auch rechtliche Konsequenzen für dich haben.

Um wirklich dauerhaft Spaß an Ihrem Gartenhaus zu haben, sollten Sie sowohl die Nachbarschaft, als auch das Bauamt, schon im Vorfeld in Ihre Bauplanung einbeziehen.