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Blattläuse am Salat – So retten Sie ihre Pflanze im Hochbeet

Hochbeet mit Salat
Hochbeete sind praktisch, aber Schädlinge gibt es auch hier - Foto: Skystorm / depositphotos.com

Viele Hobbygärtner sind sehr engagiert, ihr eigenes Gemüse zu ziehen. Der eigene Salat steht hier ebenso ganz weit oben, wie z.B. Tomaten und Erdbeeren als Früchte. Salat gehört zu dem beliebtesten Gemüse im Hochbeet. Dort kann er genauso gut gezogen werden, wie auf einem großen Feld. Allerdings bleibt Salat auch im Hochbeet nicht von den fiesen Blattläusen verschont. Dennoch ist es nicht schwierig, die Läuse, von denen es alleine in Mitteleuropa 800 verschiedene Arten gibt, wieder loszuwerden. Lesen Sie jetzt, wie Sie Läuse (Aphidoidea) im Hochbeet erkennen und mit welchen Mitteln Sie Blattläuse effektiv bekämpfen können.

Tipp der Redaktion vorweg – die gemeine Florfliege gegen Blattläuse

Die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) ist ein wertvoller Nützling im Kampf gegen Schädlinge wie Blattläuse, Wollläuse, Spinnmilben, Thripse und Raupen. Sie gehört zur Familie der Florfliegen und ist in vielen Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben ein gern gesehener Gast. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die Gemeine Florfliege und wie du sie in deinem Garten einsetzen kannst.

Einsatzgebiete der Gemeinen Florfliege gegen Läuse und andere Schädlinge

Die Gemeine Florfliege ist ein echter Allesfresser unter den Nützlingen. Sie ernährt sich von verschiedenen Schädlingen, die sie aktiv jagt. Ihr Speiseplan umfasst Blattläuse, Woll- und Schmierläuse, Spinnmilben, Thripse, Weiße Fliegen und Raupeneier. Damit ist sie ein effektiver Helfer im biologischen Pflanzenschutz.

Wirkungsweise der Chrysoperla carnea

Die Larven der Gemeinen Florfliege sind besonders effektiv bei der Schädlingsbekämpfung. Nach der Ausbringung suchen sie gezielt nach Beute und injizieren einen lähmenden Saft, der das Insekt von innen verflüssigt. Anschließend saugen sie den Inhalt aus der Beute und hinterlassen die leere Hülle. Die Gemeine Florfliege ist auch bei niedrigeren Temperaturen aktiv und vor allem in der Dämmerung und nachts auf der Jagd.

Aussehen der Gemeinen Florfliege

Die Larven der Florfliege sind 2-10 mm groß, graubraun gefärbt und haben große Backen. Im Larvenstadium können sie nicht fliegen und sollten daher in der Nähe ihrer Beute freigelassen werden. Ausgewachsene Florfliegen sind ca. 12 mm groß, haben einen schlanken, grünen Körper und große, fein geaderte Flügel. Sie sind am aktivsten bei Temperaturen zwischen 12 und 25°C.

Ausbringung der Chrysoperla carnea

Bei der Ausbringung der Gemeinen Florfliege ist es wichtig, die Qualität der Nützlinge zu überprüfen und sie auf befallenen Blättern auszusetzen. Florfliegen sollten nicht präventiv eingesetzt werden, da sie sich sonst nicht ausreichend vermehren können. Die höchste Wirksamkeit der Gemeinen Florfliege wird bei Temperaturen zwischen 20 und 25°C erreicht.

Zusammenfassung der Produkteigenschaften:

  • Einsatz gegen Blattläuse, Wollläuse, Spinnmilben, Thripse und Raupen
  • Wirkung durch Saugzange und lähmenden Saft
  • Aktiv bei Temperaturen zwischen 12 und 25° C
  • Ausbringung auf befallenen Blättern
  • Nicht präventiv einsetzen
  • Höchste Wirksamkeit bei 20-25° C

Tipp: Lesen Sie unseren großen Artikel zur Gemeinen Florfliege – Anwendungsmöglichkeiten und mehr!

Die Vorteile eines Hochbeetes

Ein Hochbeet ist eine vielversprechende Möglichkeit, auf kleinstem Raum mit der Gartenarbeit zu beginnen. Hochbeete sind einfach zu pflegen und man kann sie selbst bauen oder sich ein fertiges Hochbeet liefern lassen. Weiterhin bieten sie mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Beeten im Boden.

Zum einen erwärmen sich Hochbeete im Frühjahr früher und bleiben bis in den Herbst hinein wärmer. Das bedeutet, dass Sie früher mit der Bepflanzung beginnen und insgesamt länger im Jahr ernten können.

Zudem haben Sie mit Hochbeeten auch die Bodenqualität unter Kontrolle. Sie können direkt hochwertigen Mutterboden einbringen und so ideale Wachstumsbedingungen für Ihre Pflanzen schaffen.

Grundsätzlich gilt auch, dass Hochbeete größtenteils von Schädlingen verschont bleiben. Dennoch kann es passieren, dass sich Schädlinge, wie z.B. Blattläuse, im Beet breit machen.

Sind Blattläuse gefährlich?

Für den Menschen sind Blattläuse ungefährlich. Wenn aus Versehen eines der kleinen Tierchen verschluckt wird, ist das für uns unbedenklich. Für die Pflanzen sind die Blattläuse dagegen ein Problem und können sogar zu einem kompletten Ernteausfall führen. Sie ernähren sich von dem Pflanzensaft, den sie mit einem Stechrüssel aus den Blättern saugen und vermehren sich anschließend rasant. In diesen großen Mengen richten die Blattläuse an Nutz- und Zierpflanzen oft nachhaltigen Schaden an. Vor allem im Salat bleiben sie am Anfang leicht unentdeckt, da sie sich in den gewundenen Blättern gut verstecken können.

Die Blattlaus kommt in Europa in etwa 850 Arten vor und kann Schwarz, Rotbraun oder Grün sein. Die wenige Millimeter großen Insekten scheiden den sogenannten zuckerhaltigen Honigtau aus. Dieser ist Nährboden für Pilze, die wiederum der Pflanze schaden können. Außerdem lockt der Honigtau andere Insekten an, die unter Umständen an der Pflanze ebenfalls Schaden anrichten können.

 

Blattläuse und Ameisen

Wo sich Blattläuse ansiedeln, sind Ameisen oft nicht weit. Oder umgekehrt: Wenn Sie Ameisen auf dem Salat entdecken, sind sehr sicher Blattläuse in der Nähe. Die Tiere leben in einer wirksamen Symbiose miteinander, die meist eine explosionsartige Verbreitung der Blattläuse zur Folge hat. Die Ameisen sammeln den Honigtau der Läuse und bringen ihn in ihr Nest. Diese Nahrungsquelle beschützen die Ameisen vehement gegen Fressfeinde, sodass sich die Blattläuse unter ihrer Obhut bedenkenlos vermehren können. Jede Blattlaus setzt pro Tag bis zu fünf Nachkommen in die Welt.

Natürliche Hausmittel zur Läusebekämpfung

Generell ist die Bekämpfung der Blattläuse umso einfacher, je früher sie entdeckt werden. Das ist bei Salat nicht ganz so leicht, da sich die Tierchen tief in den Blättern verstecken können. Wenn es sich am Anfang um nur wenige Blattläuse handelt, können diese zunächst einmal mit der Hand von den Blättern gewischt werden, eventuell hat sich das Problem damit dann schon erledigt. Auch ein kräftiger Wasserstrahl kann die kleinen Insekten wirkungsvoll vom Salat entfernen, wobei man dabei etwas vorsichtig sein muss, um die Pflanze nicht zu schädigen.

Bei stärkerem Befall gibt es einige natürliche Hausmittel, die sich als wirkungsvoll erwiesen haben. Da es sich bei Salat um eine Nutzpflanze handelt, sollten hier nur biologische Insektizide zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann der Salat mit Brennnesselsud besprüht werden oder auch mit einer Milch-Wasser-Rapsöl-Mischung (drei Esslöffel Rapsöl auf 500 ml Milch und 2 l Wasser). Seifenlauge ist ebenfalls sehr wirksam, aber bei Salat nicht empfehlenswert. Die Lauge bleibt tagelang auf den Salatblättern haften, was sich bei dem Verzehr der Pflanze geschmacklich bemerkbar machen kann. Egal, für welches Hausmittel sie sich entscheiden, die Pflanze sollte abends besprüht werden, damit die Sonne die Lösungen nicht in die Blätter hinein brennt.

Nützlinge gegen Blattläuse

Sie sind in der Natur quasi der Gegenpart zu den Schädlingen. Nützlinge regulieren die Ausbreitung von schädlichen Insekten auf natürliche Weise, indem sie sich von ihnen ernähren. In den meisten Gärten kommen Nützlinge ohnehin vor, oft jedoch nicht in ausreichender Menge, um dem Schädlingsbefall Herr zu werden.

Besonders Florfliegen und Marienkäfer sind Insekten, die sich von Blattläusen ernähren. Ein Marienkäfer vertilgt pro Tag bis zu 150 Blattläuse. Inzwischen kann man bereits im Internet die Larven von Florfliegen oder Marienkäfern bestellen und diese dann ganz gezielt im Hochbeet einsetzen, um die betroffene Salatpflanze zu schützen.