Chinaschilf, Jumbo- oder Elefantengras wird das Miscanthus-Gras genannt und es wächst so hoch und so dicht, dass sich sogar Elefanten, die überall gelegentlich vorbeischauen, dahinter verstecken können. Da die Nachbarn samt Familie auf jeden Fall kleiner sind, sorgt das Elefantengras als hervorragender Sichtschutz für genug Privatsphäre im eigenen Garten. Es ist nicht nur ein schöner Heckenersatz (Lesetipp: Kirschlorbeer-Hecken), sondern auch eine pflegeleichte Alternative zu massiven Bepflanzungen, die behäbig und schwer in den Garten hereinragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Elefantengras wächst üppig und benötigt ein sonniges Plätzchen.
- Elefantengras wird bis zu vier Meter groß.
- Bei konstant milden Temperaturen kann das Elefantengras nach ungefähr zwei Jahren auch zur Blüte gelangen.
Warum Miscanthus?
Das Elefantengras eignet sich aus vielerlei Gründen als Heckenersatz. Zum einen wächst es sehr schnell, sowohl in die Höhe als auch in die Breite. Die schilfartigen Blätter des Miscanthus sind im Sommer grün, im Herbst wechseln sie zu einem ockerfarbenen Outfit, das auch in der kalten Jahreszeit seinen besonderen Reiz hat. Das Gras ist nicht anspruchsvoll, was die Pflege und den Standort anbelangt. Es trotz auch rauen Wetterbedingungen, indem es sich biegt und wiegt, aber dennoch standfest bleibt, auch bei Sturm und Hagel. Darüber hinaus ist das Elefantengras nicht anfällig für Krankheiten und es braucht keine Wurzelsperre, da es sich unterirdisch nicht stark ausbreitet. Das Gewächs ist gut mit kleineren Pflanzen kombinierbar und entfaltet am Wasser eine besondere Wirkung. Tanzende Spiegelungen verzaubern den Betrachter.
Schneiden
Das Ziergras wird üblicherweise im April auf fünf bis zehn Zentimeter zurückgeschnitten. Dient es als großflächiger Sichtschutz, bedeutet das, dass das Chinaschilf nach diesem Schnitt in gut zwei Monaten wieder auf eine Höhe von drei Metern angewachsen ist. Vor dem Schneiden schaut der Gärtner sich die Pflanze genau an. Kleine Tiere, die das Gras als Winterquartier nutzen, sind vielleicht noch nicht wieder aufgewacht. In diesem Fall darf der Schnitt warten. Haben alle Bewohner das Elefantengras verlassen, kann eine Hecken- oder eine Gartenschere in den Einsatz kommen. Die Gartenschere verlangt Übung und beansprucht Zeit. Dafür hinterlässt sie einen lebendigen, natürlich gewachsenen Eindruck und wirkt nicht streng „beschnitten“, wie das bei einer Heckenschere der Fall ist. Um das Schneiden zu vereinfachen, kann das Gras bündel-weise zusammengebunden werden, wie beim Haar-Zopf-Flechten.
Jahreszeiten
Im Sommer wächst Miscanthus üppig, im Winter bleiben die Halme stehen und sehen, mit Schnee bedeckt, wie filigrane Skulpturen aus. Das Gras überwintert problemlos. Im Frühjahr kann es durch Teilung vermehrt werden. Dafür wird es ausgegraben und der Wurzelhorst der Pflanze wird einfach mit einem Spaten geteilt. Die andere Hälfte wird erneut in den Boden gegeben und regelmäßig gewässert. Der Rest wird von der Natur erledigt. Im Herbst ist Ruhezeit für das Chinaschilf. In dieser Jahreszeit wird das Gewächs auf keinen Fall beschnitten. Schützen die alten Halme die Pflanze doch vor Nässe und Kälte in den kommenden Wintermonaten.
Anpflanzung
Miscanthus ist ein origineller Sichtschutz, der jedoch vor seiner Anpflanzung einiger Planung bedarf. Die einzelne Pflanze darf einen Abstand von einem Meter zur nächsten haben. Stehen die Gewächse zu eng beieinander, können sie sich nicht richtig entwickeln. Kleine Pflanzen wie zum Beispiel Fetthennen, Phlox oder Sonnenbraut können vor dem Chinaschilf Platz nehmen. So werden die Kleinen nicht überwuchert und fungieren im Winter als zusätzlicher Sichtschutz, wenn das Elefantengras seine Blatt-Fülle verloren hat. Der optimale Zeitpunkt, um das Gras in die Erde zu bringen, ist der Mai. Die Erde darf nicht zu schwer sein und die Wurzeln freuen sich über durchlässigen Boden, der mit Kompost versorgt und in den ersten drei Monaten immer feucht gehalten wird. Allein Staunässe und lange Trockenperioden bekommen dem Gras gar nicht.
Fazit
Das Elefantengras ist eine schöne und pflegeleichte Alternative zum Heckenbewuchs als Sichtschutz. Es wächst schnell und ist in dem beweglichen Spiel seiner Gräser für moderne Gärten ebenso geeignet wie für die klassische Variante. Miscanthus ist Pflanze, Sichtschutz, Kunstobjekt und seit gut 20 Jahren eine begehrte Biomasse. Die Pflanze liefert denselben Heizwert wie Holzpellets. Auf in die Zukunft mit Elefantengras als Heckenersatz!