Hobbygärtner wissen, dass im Frühjahr das Vertikutieren des Rasens ein Muss ist und dass kein Gartenbesitzer darum herumkommt, wenn er sich einen satten grünen Rasen wünscht. Das Vertikutieren des Rasens sorgt dafür, dass Moos, Unkraut und gelbe Stellen keine Chance haben, denn damit wird für eine bessere Belüftung des Rasens gesorgt. Somit gelangt mehr Sauerstoff an die Gräser und diese erhalten mehr Nährstoffe.
Ein Thema worüber sich Hobbygärtner:innen stets streiten
Es gibt wohl kaum ein Thema über das die Hobbygärtner so häufig streiten wie über das Vertikutieren des Rasens. Für diese Arbeit wird ein Vertikutierer verwendet, von dem der Rasen „aufgeschlitzt“ wird und altes Schnittgut sowie Moos herausgekämmt werden. Die Folge davon ist, dass der Rasen aufgelockert wird, sodass er besser mit Sauerstoff versorgt wird und schneller wächst.
Aber das Vertikutieren ist umstritten und die Gärtner teilen sich in zwei Lager. Während die einen meinen, dass es schädlich ist und man einfach nur Düngen muss, damit der Rasen prima aussieht, vertikutieren die anderen seit Jahren und zählen den Vertikutierer zur Grundausstattung einen jeden Gartenfreunds. Und sie haben damit gut Erfahrungen gemacht. Allerdings macht allein das Vertikutieren noch keinen schönen Rasen oder entfernt das Moos dauerhaft. Denn ein niedriger pH-Wert des Bodens kann für den Moosbefall verantwortlich sein. Hier ist es dann hilfreich, den Rasen zu kalken. Zugegebenermaßen macht ein Vertikutierer bei Moosbefall, trotz Kalk, Sinn. Gute Vertikutierer kann man bereits ab ca.100€ kaufen und so mit 1-2 Arbeitsgängen den kompletten Rasen vom Moos und Unkraut befreien – wenn auch nicht dauerhaft.
Der Frühling lockt Anfang März
Anfang März locken die ersten warmen Frühlingstage die Menschen in ihre Gärten. In der Regel dauert es nicht lang, bis das die ersten Vertikutierer zu hören sind und sich immer mehr Hobbygärtner hinzugesellen und mit der Rasenpflege starten. Allerdings ist das noch viel zu früh, da der Rasen noch nicht bereit ist, für diesen „stressigen Eingriff“, der für ihn eine echte Belastung darstellt. Denn trotz der steigenden Temperaturen ist der Boden noch kalt. Da der Vertikutierer Moos und Rasenfilz entfernt, hinterlässt er zum Teil große Lücken im grünen Teppich. So früh im Jahr schließen sich die Lücken nicht und das ist die perfekte Chance für Unkraut.
Unkraut hat keine Probleme mit kühlen Bodentemperaturen und macht sich daher wesentlich schneller breit als der durch die Vertikutiermesser arg in Mitleidenschaft gezogene Rasen.
Ab Mitte April bis Ende Mai – aber bis in den Herbst hinein
Am besten wird der Rasen ab Mitte April bis Ende Mai vertikutiert, wobei es möglich ist, bis in den Herbst den Rasen zu vertikutieren. Wichtig ist, dass der Rasen mindestens zweimal gemäht wurde, bevor dieser vertikutiert wird. Zudem muss der Rasen trocken sein.
So wird richtig vertikutiert
- Die Höhe des Vertikutierers einstellen: Die Messer sollten den Boden je nach Dicke des Schnittguts auf dem Rasen und der des Mooses ein bis zwei Zentimeter einritzen.
- In langen Bahnen mit dem Vertikutierer über den Rasen fahren, ohne länger stehen zu bleiben, da ansonsten ein Teil des Rasens stark beschädigt wird.
- Dies dann mit Querbahnen wiederholen, sodass ein Schachbrettmuster entsteht.
- Das Moos und altes Schnittgut vom Rasen mit einer Harke entfernen, da sich sonst erneut festsetzt.
- Sollte eine kahle Rasenstelle entstanden sein, sollte dort sofort Rasen ausgesät werden.
Hilfreich ist es, eine dünne Sandschicht nach dem Vertikutieren auf den Rasen aufzubringen, die ein bis zwei Zentimeter dick ist. Damit wird dafür gesorgt, dass der Boden lockerer ist und mehr Sauerstoff an das Gras gelangt.
Wem die Zeit fehlt, aktuell zu vertikutieren, der kann auch auf die Sommermonate ausweichen. Doch in dem Fall ist es notwendig, dem Rasen mehr Zeit für die Erholung zu gönnen. Am besten sind in diesen Monaten dann die Morgen- bzw. Abendstunden. Wichtig ist, dass der Rasen am Ende bewässert wird, damit er schneller nachwächst.
Fazit: Von Frühjahr bis Herbst kann vertikutiert werden
Sicherlich ist das Frühjahr – April bis Ende Mai – der beste Zeitpunkt, um den Rasen zu vertikutieren, denn dann hat dieser genügend Zeit sich zu generieren, bis dann im Sommer auf ihm getobt und gespielt wird. Wer keine Zeit hat, der kann auch im Herbst diese Arbeit vornehmen, vor allem dann, wenn der erste Vertikutier-Vorgang nicht ausreichend war um jegliches Moos und allen Filz zu entfernen. Allerdings sollte zwischen den beiden Vertikutiervorgängen einige Monate vergehen. Denn in dieser Zeit wächst der Rasen erneut an, es bilden sich neue Wurzeln und er gewinnt wieder an Kraft.
Die Zeit zum erneuten Vertikutieren ist dann Ende August oder noch besser im September. Dann ist der Rasen zugleich auf den kommenden Winter vorbereitet und verfügt über eine perfekte Grundlage für das nächste Frühjahr durch das entfernte Moos.